Ramelow will Beschränkungen für ausländische Arbeitskräfte lockern
Archivmeldung vom 05.08.2024
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 05.08.2024 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Sanjo BabićThüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow hat sich dafür ausgesprochen, die Zugangsbeschränkungen für ausländische Arbeitskräfte in Deutschland zu lockern. 'Jeder, der sich hier selbst ernähren kann, soll auch einen Aufenthalt bekommen. Dafür könnten wir gezielt werben', sagte der Linken-Politiker den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.
Ramelow fordert Abkommen mit Herkunftsländern wie den Maghreb-Staaten,
Moldau, Georgien und Armenien. 'Wir müssen legale Zugänge schaffen für
Arbeitskräfte, die wir in Deutschland ja brauchen.'
Der
Ministerpräsident verwies auf Vietnam, wo Thüringen Menschen für die
heimische Wirtschaft anwerbe. 'Das kann ich mir auch in Marokko oder
Algerien vorstellen', sagte er. 'Und, wenn wir rund um das Mittelmeer
legale Zugänge schaffen, wird nicht allein das Wort Asyl die Tür nach
Deutschland öffnen.'
Das Grundrecht auf Asyl gelte, bekräftigte
Ramelow. Er sagte aber auch: 'Der Schwule aus dem Gazastreifen, die
Jesidin aus Syrien - die meisten Menschen könnten, wenn man sie ließe,
sofort legalen Zugang zum Arbeitsmarkt finden.'
Fremdenfeindlichkeit
im Osten sieht der Regierungschef nicht als unüberwindbare Hürde. "Es
gibt fremdenfeindliche Ausbrüche und Übergriffe, das will ich nicht
bestreiten. Aber wir können das Problem lösen", sagte er. "Ich bin stolz
auf die Unternehmer, die an unserem Vietnam-Projekt beteiligt sind. Die
sagen jetzt: Hände weg von unserem Auszubildenden. Das verändert das
Klima im Betrieb und im Dorf."
Quelle: dts Nachrichtenagentur