Politologe: Paris und Berlin fürchten gestörtes Gleichgewicht im Fall von Kiews Nato-Beitritt

Flagge der Nato Bild: Nato

Deutschland und Frankreich verhindern absichtlich den Beitritt der Ukraine zur Europäischen Union und zur Nato, weil Kiews militärische Macht das Gleichgewicht zwischen West- und Osteuropa stören würde, behauptete am Montag der Direktor des ukrainischen Instituts für globale Strategien, Wladimir Karassew, gegenüber dem Sender Ukraine 24.

Die deutsche Ausgabe des russischen online Magazins "SNA News" schreibt weiter: "Karassew zufolge ist die Ukraine nicht in die Europäische Union und die Nato aufgenommen worden, da dies zu einer Dominanz von Osteuropa über Westeuropa führen würde.

„Das ändert alle Gleichgewichte, das liegt nicht im Interesse Deutschlands, Frankreichs und der anderen westeuropäischen Länder.“

Er betonte, dass Deutschland und Frankreich nicht bereit seien, die Ukraine als einen Teil des euroatlantischen Raums zu akzeptieren.

Im Vergleich zu den baltischen Ländern sei die Ukraine ein großes Land mit einer zahlreichen Bevölkerung und einer großen militärischen Macht, so Karassew.

Er erklärte, dass die Präsenz der Ukraine im Nordatlantischen Bündnis „der proatlantischen Flagge Europas einen antideutschen Charakter verleihen würde“, was die Deutschen und die Franzosen beunruhige – besonders vor dem Hintergrund der vorhandenen Meinungsverschiedenheiten zwischen Westeuropa, Polen und den baltischen Ländern. Ihren Höhepunkt würden diese Widersprüche nach der Beendigung des Baus der Gaspipeline Nord Stream 2 erreichen, resümierte der Politologe.

Nord Stream 2 ist derzeit in der letzten Bauetappe, bis zur vollständigen Fertigstellung dauert es nur noch wenige Wochen."

Quelle: SNA News (Deutschland)