Prien kontra Maaßen: Unionsfraktionsvize Wadephul kritisiert beide
Archivmeldung vom 09.09.2021
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićNachdem die schleswig-holsteinische CDU-Bildungsministerin Karin Prien sich in einer Talkshow deutlich vom Thüringer CDU-Bundestagskandidaten Hans-Georg Maaßen distanziert hat, indem sie indirekt zur Wahl von dessen SPD-Konkurrent aufrief, und Maaßen daraufhin Priens Rauswurf aus dem "Zukunftsteam" des Kanzlerkandidaten Armin Laschet gefordert hat, kritisiert nun der Bundestagsfraktionsvize der Union Johann Wadephul die Äußerungen beider Kontrahenten.
"Beides ist falsch", sagte er der Neuen Osnabrücker Zeitung (NOZ). Einerseits tadelte Wadephul Prien: "Man fordert nicht zur Wahl des Gegenkandidaten auf." Andererseits müsse sie "aber natürlich im Team bleiben". Zum ehemaligen Verfassungsschutzchef Maaßen sagte Wadephul: "Wir hätten Herrn Maaßen in Schleswig-Holstein nie als CDU-Kandidaten aufgestellt. Aber das muss die jeweilige CDU allein entscheiden und verantworten."
Prien hatte in der ZDF-Talkshow von Markus Lanz am Dienstagabend auf die Frage, wie sie es finde, dass Maaßen in Südthüringen von der CDU aufgestellt worden sei, gesagt: "Das muss ich hinnehmen, auch wenn ich davon natürlich überhaupt nicht begeistert bin und mich frage, was Herr Maaßen eigentlich in der CDU sucht." Auf die Anschlussfrage, ob sie Maaßen wählen würde, wenn sie in dessen Wahlkreis leben würde, sagte Prien: "Ich sag mal so, ich bin von Leistungssportlern immer wieder fasziniert." Maaßen tritt im Südthüringer Wahlkreis 196 unter anderen gegen den früheren Biathlon-Olympiasieger Frank Ullrich von der SPD an. Maaßen hatte daraufhin Prien in der "Bild"-Zeitung attackiert. "Ich bin erschüttert über die Äußerung von Frau Prien, da sie als Mitglied des Kompetenzteams von Armin Laschet unserem Wahlkampf in der derzeit sehr schweren Situation massiv schadet." Laschet müsse Prien daher "unverzüglich aus dem Kompetenzteam abberufen", da sie zur fortlaufenden Belastung für alle Kandidaten werden könnte.
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)