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Pro Bahn fordert staatliche Sonderzüge für Flüchtlingstransport

Archivmeldung vom 15.09.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.09.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
ICE im Bahnhof
ICE im Bahnhof

Foto: ZH2010
Lizenz: CC-BY-2.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der Fahrgastverband Pro Bahn fordert von der Bundesregierung die Anschaffung und den Einsatz eigener Züge zum Transport von Flüchtlingen, um die Deutsche Bahn zu entlasten. Er warnt vor einem Stimmungswandel gegen Flüchtlinge, sollten die Behinderungen des Bahnverkehrs anhalten. Im Gespräch mit der Neuen Osnabrücker Zeitung (Mittwoch) sagte der Pro-Bahn-Ehrenvorsitzende Karl-Peter Naumann: "Einen ganzen ICE-Zug für Flüchtlinge zu räumen, ist geeignet, die Akzeptanz von Flüchtlingen herabzusetzen."

Naumann sprach sich für den Einsatz von Sonderzügen für den Flüchtlingstransport aus. Die jüngsten Erfahrungen zeigten aber, dass das Bundesunternehmen Bahn keine Reserven für besondere Lagen habe. "Für solche Fälle sollte die öffentliche Hand selbst eine Reservegarnitur vorhalten, die sie in normalen Zeiten auch kommerziell vermieten könnte." Einem privatrechtlich organisierten Unternehmen wie der Deutschen Bahn AG sei die aktuelle Praxis, ad hoc auf Anforderungen der Politik reagieren und den Betrieb umstellen zu müssen, nicht zuzumuten.

Naumann warnte auch vor einer Unterversorgung des Schienenverkehrs mit Sicherheitspersonal. "Wenn man den Fahrgästen sagt, man könne sie nicht mehr schützen, weil man die Flüchtlinge schützen müsse, schadet auch das der Akzeptanz von Flüchtlingen in Deutschland." Es gebe auf dem Markt schlicht kein zusätzliches Sicherheitspersonal mehr.

Am Wochenende hatte die Bahn erstmals einen regulären ICE von München nach Berlin für den Transport von Flüchtlingen frei gemacht. Die Passagiere waren gebeten worden, auf andere Züge auszuweichen.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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