IG-Metallerin warnt vor rechtsradikalen Tendenzen in Betrieben

Bild: Unbekannt / Eigenes Werk
Die IG-Metall-Gewerkschafterin Chaja Boebel hat sich kritisch zur Haltung von Gewerkschaften gegenüber rechten Bestrebungen in Betrieben geäußert. Man habe sich zu lange auf Erfolgen ausgeruht "und ausgeblendet, dass man im Betrieb mit den Auswirkungen gesellschaftspolitischer Debatten nicht nur leben, sondern dass man sich ihnen stellen muss", sagte Boebel, die im IG-Metall-Vorstand für Grundsatzfragen und Gesellschaftspolitik zuständig ist, der Tageszeitung "nd.DerTag".
Das sei einer der Gründe für das Erstarken der extremen Rechten in
deutschen Betrieben. Es genüge nicht, erklären zu können, warum der
Kantinenausschuss diese oder jene Entscheidung getroffen hat, sondern es
gehe auch darum, "zu zeigen, dass wir auf die Demokratie angewiesen
sind und die AfD dafür eine Bedrohung ist".
Die AfD punkte dort
in den Betrieben, wo die Unsicherheit mit Blick auf die Transformation
besonders groß sei, etwa im Bereich E-Mobilität: "Dort kanalisieren sie
die Unzufriedenheit mit einer anti-emanzipativen Kümmererpolitik." Man
müsse neu über demokratische Grundlagen und über die Frage diskutieren,
"wie man eine inklusive Solidarität schafft, die nicht nur bestimmte
Gruppen einschließt".
Quelle: dts Nachrichtenagentur