AfD erwägt neuen Kandidaten für Bundestagsvizepräsidentenamt
Archivmeldung vom 22.05.2018
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.05.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch André OttDie AfD-Bundestagsfraktionsführung erwägt, im Herbst einen neuen Kandidaten für das Amt des Bundestagsvizepräsidenten zu präsentieren, um den ihr zustehenden Platz im Präsidium nicht länger vakant zu lassen. Das berichtet "Bild" unter Berufung auf nicht genannte Quellen in hochrangigen Fraktionskreisen.
Dem "Bild"-Bericht zufolge hat sich die Fraktionsführung mit dem drei mal erfolglos angetretenen Kandidaten Albrecht Glaser auf dieses Prozedere verständigt, da das bislang betriebene Unterfangen aussichtslos sei, Glaser noch in dieses Amt wählen zu lassen. Der Ältestenrat hatte sich zuvor geweigert, eine Kandidatur von Glaser erneut auf die Tagesordnung des Bundestags zu setzen. Glaser wollte sich auf "Bild"-Anfrage nicht äußern, allerdings beteuerte Fraktionssprecher Christian Lüth gegenüber "Bild": "Wir halten an Albrecht Glaser fest".
Den Informationen von "Bild" zufolge soll diese Linie in der öffentlichen Kommentierung aber allenfalls bis zur Landtagswahl in Bayern gelten. Die AfD-Bundestagsfraktion will mit dieser Taktik dem Eindruck vorbeugen, sie lasse sich ihren Kandidaten für den ihr zustehenden Posten im Bundestagspräsidium von den anderen Fraktionen im Parlament faktisch vorschreiben, berichtet "Bild". Glaser war von Union, SPD, Linken und Grünen vorgeworfen worden, er wolle das Grundrecht auf Religionsfreiheit für Muslime einschränken. Glaser hatte das dementiert und sich als "Musterdemokrat" bezeichnet.
Quelle: dts Nachrichtenagentur