"Land-schafft-Verbindung"-Sprecher fürchtet Erstarken von rechten Kräften
Archivmeldung vom 18.01.2020
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Freigeschaltet durch André OttDer schleswig-holsteinische Landwirt Dirk Andresen, Sprecher der Protestbewegung "Land schafft Verbindung", hat die Politik davor gewarnt, durch Nichthandeln in der Landwirtschaftspolitik rechte Kräfte zu stärken. Wenn es nicht gelinge, gemeinsam einen Gesellschaftsvertrag zu entwickeln, werde die rechte Fraktion stärker, sagte Andresen dem "Tagesspiegel am Sonntag".
"Auch ein Teil der Bauern wird sich dann radikalisieren", so der Landwirt weiter. Der Vorsitzende der Grünen-Bundestagsfraktion, Anton Hofreiter, will per Gesetz gegen zu niedrige Lebensmittelpreise vorgehen, um die ökonomische Situation der Bauern zu verbessern. "Klar ist, dass die Bauern auch von ihrer Arbeit leben können müssen", sagte Hofreiter der Zeitung.
In der jetzigen Marktsituation mit de facto nur vier Einzelhandelsketten als Nachfragern funktioniere das klassische Kartellrecht nicht. "Man könnte es aber so ändern, dass die Landwirte sich zusammenschließen dürfen, um Preise unter Erzeugerniveau zu verhindern", so der Grünen-Politiker weiter. Außerdem müsse geprüft werden, "ob Dumpingpreise - also der Verkauf von Lebensmitteln unter dem Erzeugerpreis - verboten werden können", sagte Hofreiter dem "Tagesspiegel am Sonntag".
Quelle: dts Nachrichtenagentur