Miersch: "Steuerprogramm der Union ist billiger Populismus"
SPD-Generalsekretär Matthias Miersch spricht Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz jede Seriosität in der Steuerpolitik ab. "Das Steuerprogramm der Union ist ein Luftschloss. Freibier für alle zu fordern, das ist doch billiger Populismus", sagte Miersch dem "Handelsblatt".
Die Union hat in ihrem Wahlprogramm Steuersenkungen vorgeschlagen, die
laut Ökonomen zu Steuerausfällen von 90 bis 100 Milliarden Euro jährlich
führen könnten. Kanzler Olaf Scholz nahm Miersch gegen Kritik in
Schutz, er würde zu hart gegen Merz austeilen. "Wahlkampf darf auch mal
zuspitzen. Und wenn der Kanzler so dermaßen unter der Gürtellinie
attackiert wird wie von Merz im Bundestag vor Weihnachten, darf er auch
mal deutlich werden." Scholz hatte kurz vor Weihnachten Merz im ZDF
"Fritze Merz" genannt, der "Tünkram" rede.
In den nächsten vier
Jahren geht es laut Miersch um mehr als nur gutes Regieren. "Die
nächsten vier Jahre sind eine Bewährungsfrist - nicht nur für die
künftige Regierung, sondern auch für die Demokratie insgesamt", so der
SPD-Politiker. "Die Herausforderungen sind groß. Aber wir müssen
liefern, sodass die Extremisten niemals an die Macht kommen." Die
Wahlempfehlung von Elon Musk für die AfD in einem Gastbeitrag für die
"Welt am Sonntag" zeige, "wie weit rechte Netzwerke inzwischen
vorgedrungen sind".
Quelle: dts Nachrichtenagentur