Bauernpräsident: Grüne machen Stimmung gegen redliche Landwirte
Archivmeldung vom 10.01.2015
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer Bauernverband hat die Weimarer Beschlüsse der Grünen zur künftigen Ausrichtung der Landwirtschaft in Deutschland scharf kritisiert. Im Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" sagte Verbandspräsident Joachim Rukwied: "Teile der Parteispitze machen hier mit nicht gekannter Aggressivität und mit bewusst falschen Behauptungen Stimmung gegen redliche Bauernfamilien. Das ist unglaublich."
Die Bundestagsfraktion der Grünen hatte bei der "Zukunftswerkstatt" in Weimar sieben sogenannte Sofortmaßnahmen für eine Agrarwende beschlossen, die vermeintliche negative Auswirkungen der intensiven Landwirtschaft eindämmen und eine Agrarwende forcieren sollen. "Die Bauern sind erbost", sagte Rukwied angesichts der sieben Punkte. "Hier wird mit Angst gespielt und ganz offensichtlich nach Wählerstimmen gefischt." Die Grünen wollen laut Papier beispielsweise den "ausufernden Antibiotikaeinsatz" stoppen. Unter anderem soll ein Verbot des Einsatzes von Reserveantibiotika in Ställen ergehen und der Mengenrabatt mit Antibiotika abgeschafft werden.
Rukwied entgegnete im Gespräch mit der NOZ: "Wir sind da wesentlich weiter, als die Grünen es wahrhaben wollen." Das branchenweite Monitoring belege, dass der Einsatz von Antibiotika in Ställen von 2012 auf 2013 um 15 Prozent gesenkt worden sei. Zudem sagte Rukwied, nur rund ein Prozent der in der Tierhaltung verwendeten Antibiotika seien Reserveantibiotika. Seiner Ansicht nach ist die Landwirtschaft in Deutschland in Sachen Nachhaltigkeit und Innovationen Vorbild für die gesamte Welt.
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)