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Scholz will Schuldenbremse 2023 wieder einhalten

Archivmeldung vom 12.05.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 12.05.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Olaf Scholz (2019)
Olaf Scholz (2019)

Foto: Olaf Kosinsky
Lizenz: CC BY-SA 3.0 de
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) will die Schuldenbremse ab 2023 wieder einhalten und bis 2030 die Kriterien des EU-Stabilitätspakts wieder erfüllen. "Wir werden aus den Schulden herauswachsen genau wie nach der Finanzkrise", sagte Scholz der "Rheinischen Post".

"Die nächsten Jahre werden eine Herausforderung. Die Gesetze der Mathematik lassen sich schlecht aushebeln", fügte er mit Blick auf sich abzeichnende große Haushaltslöcher in den kommenden Jahren. "Die Pandemie hat gezeigt, wie wichtig ein verlässlicher und solide finanzierter Sozialstaat ist. Zugleich müssen wir das hohe Niveau an Investitionen halten im Haushalt, um unser Land fit zu machen für die Zukunft", sagte der SPD-Kanzlerkandidat.

"Vieles deutet darauf hin, dass wir die Coronakrise im Sommer weitgehend überstanden haben werden, dann wird das Wirtschaftswachstum wieder ordentlich anziehen. Das zeichnet sich jetzt schon ab. Deshalb sind die Planungen für nächstes Jahr realistisch", so Scholz. Die Schuldenbremse zu ändern, wie es etwa die Grünen vorhaben, lehnte Scholz ab. "Das Grundgesetz gilt. Es wäre nicht klug, die Finanzplanung allein auf der Möglichkeit einer Verfassungsänderung aufzubauen, für die es Zwei-Drittel-Mehrheiten in Bundestag und Bundesrat bräuchte", so der M inister. Zur Finanzierung des Haushalts müssten Vermögende und Spitzenverdiener künftig einen höheren Beitrag leisten.

"Es ist jetzt nicht die Zeit, in der Spitzenverdiener, Millionäre und Milliardäre mit Steuersenkungen rechnen sollten", sagte Scholz. "Wir wollen kleinere, mittlere und normale Einkommen entlasten. Im Gegenzug wollen wir diejenigen etwas stärker beteiligen, die sehr, sehr viel Geld verdienen", sagte der Kanzlerkandidat. Mehr als 85.000 Bürger seien an Corona gestorben, mehr als 3,5 Millionen seien infiziert, mit Langzeit-Folgen würden viele zu kämpfen haben. "Deshalb war es richtig, mit allem gegen diese Krise zu halten, was uns zur Verfügung steht." Insgesamt 450 Milliarden Euro an Krediten habe der Bund für die Krisen-Bewältigung aufgenommen. "Viel Geld, aber es ist gut investiert. Mehrere Hunderttausend Unternehmen konnten wir retten, mehr als drei Millionen Arbeitsplätze sichern", sagte Scholz. Und man sei sorgsam mit dem Geld der Steuerzahler umgegangen. "Nach dieser Krise werden wir weniger Schulden in Bezug auf unsere Wirtschaftskraft haben als alle anderen G7-Staaten vor dieser Krise hatten."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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