NRW-Städte fordern weitere Nachbesserungen für Schulstart
Archivmeldung vom 22.04.2020
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Freigeschaltet durch André OttKurz vor der Aufnahme des Schulbetriebs am Donnerstag in NRW hält die teils massive Kritik an der Landesregierung an. Helmut Dedy, Geschäftsführer des Städtetages NRW, sagte der Düsseldorfer "Rheinischen Post": "Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren."
Aber noch immer gebe es offene Fragen, die die Schulträger, Schulleitungen, aber auch Schülerinnen, Schüler und Eltern verunsicherten. "Wir müssen beispielsweise auch wissen, wie viel Kinder in einem Standard-Klassenraum gleichzeitig unterrichtet werden dürfen. Wie lassen sich bei laufendem Schulbetrieb die Mindestabstände einhalten?" Und es passe auch nicht zusammen, dass mehr Familien Anspruch auf Notbetreuung ihrer Grundschulkinder hätten, die Notbetreuung zugleich aber zeitlich zurückgefahren und nicht mehr für das Wochenende gelten solle. "So wären viele Arbeitnehmer, die am Wochenende arbeiten müssen, wieder vorrangig auf die Großeltern angewiesen, die doch besonders geschützt werden sollen", sagte Dedy. Es sei unverständlich, "dass das Land seinen Termin für den Schulbeginn an diesem Donnerstag so übers Knie gebrochen hat".
Mit Blick auf die bis zu 400.000 Schüler, die am Donnerstag wieder in die Schulen strömen, sagte der Präsident des nordrhein-westfälischen Lehrerverbands, Andreas Bartsch, der "Rheinischen Post": "Das sind umgerechnet fünf Fußballstadien voll." Die Schulen täten alles, um einen möglichst sicheren, reibungslosen Ablauf hinzubekommen. "Dafür benötigen wir aber die Unterstützung des Landes. Die Kollegen hätten sich klare Vorgaben für die Zentrale Prüfung nach der Klasse 10 gewünscht. Die soll ja jetzt dezentral stattfinden, quasi als Klassenarbeit." Bartsch forderte, um ein Mindestmaß an Vergleichbarkeit innerhalb der Schulen und innerhalb des Landes herzustellen, seien konkrete Kriterien zur Punktevergabe, dem Zeitrahmen und dem Aufgabentypus gewünscht. Das Schulministerium sagte zu, es werde im Vorfeld der anstehenden Prüfungsarbeiten noch einmal auf die Schulen zugehen und weitere Vorgaben zur genauen Ausgestaltung geben.
Quelle: Rheinische Post (ots)