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Über 36.000 Stellen in der Pflege unbesetzt

Archivmeldung vom 25.04.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 25.04.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de

Der Fachkräftemangel in der Pflege hat dramatische Ausmaße. Bundesweit sind mindestens 36.000 Stellen unbesetzt. Das ergibt sich aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine parlamentarische Anfrage der Grünen- Bundestagsfraktion, über die die "Berliner Zeitung" berichtet. Danach fehlen in der Altenpflege 15.000 Fachkräfte und 8.500 Helfer. In der Krankenpflege gab es 11.000 offene Fachkräftestellen und 1.500 unbesetzte Helfer-Jobs.

Die Regierung beruft sich bei ihren Angaben auf aktuelle Zahlen aus der Arbeitsmarktstatistik der Bundesagentur für Arbeit. Die Dramatik zeigt sich insbesondere dann, wenn die offenen Stellen mit der Zahl der Bewerber ins Verhältnis gesetzt wird. So kommen in der Altenpflege auf 100 offene Stellen bundesweit im Schnitt lediglich 21 arbeitslose Fachkräfte. In der Krankenpflege sieht das Verhältnis etwas besser aus. Hier standen 100 offene Stellen durchschnittlich 41 arbeitslosen Fachkräften gegenüber. Die Grünen-Gesundheitsexpertin Kordula Schulz-Asche sagte der "Berliner Zeitung", die Zahlen zeigten, dass der Arbeitsmarkt für Pflegekräfte leergefegt sei.

Anstatt endlich ein umfassendes Programm vorzulegen, klammere sich die Bundesregierung an die im Koalitionsvertrag vereinbarten 8.000 zusätzlichen Stellen. "Angesichts des Pflegenotstandes ist das ein schlechter Witz", kritisierte die Grünen-Politikerin. "Wir fordern ein Pflege-Sofortprogramm mit 50.000 seriös finanzierten zusätzlichen Stellen in Krankenhäusern und der Altenpflege", betonte sie. Erforderlich seien zudem stärkere Anreize, um ausgebildeten Pflegekräften die Rückkehr in den Beruf und Teilzeitbeschäftigten die Aufstockung auf Vollzeit zu erleichtern.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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