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Ex-BASF-Chef zweifelt an Gelingen des Atomausstiegs bis 2022

Archivmeldung vom 17.03.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.03.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de

Der ehemalige BASF-Chef Jürgen Hambrecht zweifelt, ob der Atomausstieg bis 2022 gelingt, und hat eine Verlängerung der Laufzeiten einzelner Atomkraftwerke ins Spiel gebracht. "Wenn wir demnächst fest stellen, dass uns die Wende nicht so schnell gelingt, wie wir das dachten, muss es eine Anpassung geben", sagte Hambrecht in einem Interview des Nachrichtenmagazins "Focus". Möglicherweise zeigten die Erfahrungen der kommenden Monate, dass der Atomausstieg bis 2022 nicht gelinge. Selbst wenn dies der Fall sein sollte, müssten vielleicht einzelne Kernkraftwerke doch länger laufen als geplant.

Hambrecht forderte: "Wir brauchen mehr Zeit - für die Elektromobilität, für die Speicher, für den Netzausbau. Das kommt alles nicht über Nacht."

Der frühere BASF-Vorstandsvorsitzende war als einer der wenigen Atomkraft-Befürworter vor einem Jahr von der Bundesregierung in die Ethikkommission zur Energiewende berufen worden. Mit der Umsetzung der Energiewende ist Hambrecht nicht zufrieden: "Wir brauchen weniger Schwätzen und mehr Tatendrang." Er forderte ein Projektmanagement: "Wir brauchen schnellere Beschlüsse und eine schnellere Umsetzung. Das muss in einer Hand liegen." Koordinierte Gutgläubigkeit reiche nicht aus. "Von all dem, was wir damals als Ergebnis besprochen hatten, ist bis jetzt nur ein sehr, sehr kleiner Teil angepackt worden."

Hambrecht zu "Focus": "Wie kompliziert der schnelle Ausstieg wirklich ist, haben alle Beteiligten unterschätzt." Er erinnerte daran, dass die nächsten Atomkraftwerke bereits 2015, 2017, 2019 abgeschaltet werden sollen. "Bis dahin müssen wir Ersatz schaffen."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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