Antisemitismusbeauftragter fordert Umgang mit Diskriminierung als Teil der Lehrerausbildung
Archivmeldung vom 08.08.2019
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Freigeschaltet durch André OttDer Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, fordert, den Umgang mit Diskriminierung und Antisemitismus zum Teil der Lehrerausbildung in Deutschland zu machen. "Der Umgang mit Diskriminierungen und Antisemitismus muss verpflichtender Teil der Lehrerausbildung überall in Deutschland werden", sagte Klein der Düsseldorfer "Rheinischen Post".
Zudem zog Klein, der seit 15 Monaten in dem neu geschaffenen Amt arbeitet, eine erste positive Bilanz seiner Arbeit. "Mittlerweile haben elf von 16 Ländern eigene Antisemitismusbeauftragte beziehungsweise zentrale Anlaufstellen. In drei weiteren Ländern soll eine solche Stelle geschaffen werden", sagte Klein. Vorbild für das zentrale Meldesystem judenfeindlicher Vorfälle, das Klein aus seinem Etat im Innenministerium unterstützt, sei die Berliner Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus (RIAS).
"Ziel ist es, die Realität von Antisemitismus in Deutschland für die gesamte Gesellschaft sichtbar zu machen und dadurch eine empirisch belegte Grundlage für seine Bekämpfung zu schaffen", betonte Klein. Insbesondere für die Präventionsarbeit sei es wichtig, dass man erfahre, aus welcher Motivation eine antisemitische Tat erfolge, ob sie etwa einen politisch rechten, linken oder islamischen Hintergrund habe. Klein betonte auch: "Ich bin immer wieder schockiert, wie oft ich völlig unerwartet in Alltagssituationen antisemitische Äußerungen höre."
Quelle: Rheinische Post (ots)