Schleswig-Holsteins Bildungsministerin Waltraud Wende will Privilegien der Gymnasien beschneiden
Archivmeldung vom 21.03.2013
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittIn Schleswig-Holstein soll es künftig keine eigene Ausbildung von Gymnasiallehrern mehr geben. Dies kündigte die Bildungsministerin des Landes, Waltraud Wende, in einem Interview mit der Tageszeitung "neues deutschland" an (Freitagausgabe). "Die an unseren Universitäten ausgebildeten Lehrkräfte müssen sowohl in Gemeinschaftsschulen mit eigener Oberstufe wie in Gymnasien einsetzbar sein", begründete dies die Ministerin.
Auch die Beibehaltung des Abiturs nach 12 Schuljahren (G8) verteidigt Wende. "Es ist eine ideologisch befrachtete Diskussion. Die Gegner von G8-Gymnasien verweisen auf den stressigen Alltag der Schüler. Ich sage dazu nur, wenn G8 richtig umgesetzt ist, ist es sehr wohl lebbar. Schauen wir doch in die neuen Bundesländer, die bei Abitur-Leistungsvergleichen mit den alten Ländern locker mithalten und wo es keinen Widerstand gegen G8 gibt."
Kritik übt Wende an den Lobbyisten der Gymnasien. Organisationen wie der Philologenverband würden die Leistungen der beruflichen Schulen, die zum Abitur führen und auf denen heute bereits die Hälfte der Abiturienten ihrer Studienberechtigung erwerben, unnötig schlecht reden. Das Gymnasium soll in Schleswig-Holstein allerdings erhalten bleiben, betonte Wende.
Quelle: neues deutschland (ots)