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Hamburgs Bürgermeister kritisiert Planlosigkeit des Bundes bei der Energiewende

Archivmeldung vom 21.02.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.02.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Peter Tschentscher (2018)
Peter Tschentscher (2018)

Foto: Urheber
Lizenz: CC BY-SA 3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Hamburgs Bürgermeister Dr. Peter Tschentscher (SPD) hat der Bundesregierung schwere Managementfehler bei der Energiewende vorgeworfen. "Bisher gab es auf Seiten des Bundes keinen erkennbaren Plan für die Energiewende", sagte Tschentscher in einem Interview mit dem Wirtschaftsmagazin 'Capital' (Online-Ausgabe).

In der Energiepolitik müssten die Bundesländer deshalb "mehr Druck machen", sagte der SPD-Politiker. "Denn wenn alle so vor sich hin werkeln, dann behindert eher einer den anderen." Tschentscher verwies auf ein geplantes Treffen der Ministerpräsidenten mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) im Frühjahr, auf dem ein "Masterplan für die Energiewende" beschlossen werden solle. Darin gehe es etwa auch um den Ausbau der Windenergie, der zuletzt praktisch zum Erliegen gekommen war.

Nach Ansicht des Hamburger Bürgermeisters geht die aktuelle Krise der Windenergie an Land auch auf Fehlentscheidungen des Bundes zurück. "Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein könnten ihre Stromproduktion onshore und offshore binnen kürzester Zeit vervielfachen", sagte er gegenüber capital.de. Dafür müsse die Bundesregierung allerdings "die Handbremse loslassen", so Tschentscher weiter. Für den klimafreundlichen Umbau des Verkehrs, des Gebäudesektors und der Industrie werde in Zukunft ein Vielfaches mehr an Strom aus regenerativen Quellen benötigt.

Im Fall des umstrittenen Hamburger Steinkohlekraftwerks Moorburg äußerte der Bürgermeister die Hoffnung, dass die erst 2015 ans Netz gegangene Anlage auf einen weniger klimaschädlichen Brennstoff als Kohle umgerüstet werden könnte. "Der Betreiber Vattenfall kann Deutschland einen Gefallen tun, wenn das Kraftwerk künftig mit einem anderen Brennstoff als Kohle versorgt wird", sagte Tschentscher. "Deshalb bin ich sehr dafür, hierfür gemeinsam mit Vattenfall eine Lösung zu finden."

Quelle: Capital, G+J Wirtschaftsmedien (ots)


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