Bürgermeister wollen Klimaschutz als Gemeinschaftsaufgabe regeln
Mehr als 40 Oberbürgermeister und Bürgermeister appellieren an Union, SPD und Grüne, die Schuldenbremse zu reformieren und Klimaschutz und Klimaanpassung als Gemeinschaftsaufgabe im Grundgesetz zu verankern. Das geht aus einem offenen Brief an die Vorsitzenden der drei Fraktionen hervor, über den die Zeitungen der Funke-Mediengruppe berichten.
"Modernisierung und Fortschritt werden auf kommunaler Ebene umgesetzt",
heißt es darin. Es müssten Gebäude energetisch saniert, klimafreundliche
Energie- und Verkehrsinfrastruktur ausgebaut sowie Schulen, Brücken und
Straßen modernisiert werden. Das seien nicht nur Investitionen in die
Zukunft.
Diese Maßnahmen verbesserten auch Lebensqualität,
sozialen Zusammenhalt und das Vertrauen in die Politik und Demokratie.
"Um diesen Herausforderungen gerecht und als Kommunen handlungsfähig zu
werden, brauchen wir jährlich zusätzliches Geld in Milliardenhöhe",
schreiben die Amtsträger.
Sie fordern, dass die Mitglieder des
Bundestags dafür die Grundlage schaffen. Zum einen mit einer Reform der
Schuldenbremse, zum anderen, in dem Klimaschutz und Klimaanpassung als
Gemeinschaftsaufgabe in die Verfassung geschrieben werden.
Gemeinschaftsaufgaben
sind Bereiche, die Bund und Länder trotz getrennter Zuständigkeiten
gemeinsam finanzieren. Schon jetzt im Grundgesetz festgeschrieben sind
die Gemeinschaftsaufgaben für die Verbesserung der regionalen
Wirtschaftsstruktur und zur Verbesserung der Agrarstruktur und des
Küstenschutzes.
Zu den Unterzeichnenden des offenen Briefs
gehören unter anderem Belit Onay, Oberbürgermeister von Hannover, Katja
Dörner, Oberbürgermeisterin von Bonn (beide Grüne), sowie Thomas Spies
(SPD), Oberbürgermeister von Marburg. Initiiert hat den Brief die
Organisation German Zero, die auf Klimaneutralität in Deutschland bis
2035 hinarbeitet.
Quelle: dts Nachrichtenagentur