Bundesrat verpasst Weichenstellung für bessere Verkehrspolitik
Archivmeldung vom 13.10.2007
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 13.10.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDas Bündnis "Bahn für Alle" hat die Stellungnahme des Bundesrates zum Bahnprivatisierungsgesetz kritisiert. "Die Länder fordern keine Abkehr von den Privatisierungsplänen, sondern lediglich eine andere Variante", sagte Carl Waßmuth vom globalisierungskritischen Netzwerk Attac, einem der 14 Träger des Bündnisses.
"Die Länder-Vertreter haben die Chance verpasst, die Weiche umzustellen
vom zerstörerischen Privatisierungskurs auf
einen Kurs für nachhaltige Verkehrspolitik. Sie versuchen lediglich, das Tempo zu drosseln und
zusätzliche Halte einzufügen." Der Bundesrat habe
versäumt, eine Debatte über die Bahn der Zukunft anzustoßen.
Die heute beschlossene Stellungnahme des Bundesrates fordere faktisch die Trennung von Schiene
und Betrieb, da die Länderkammer den Einfluss des
Bundes aufs Netz erhalten möchte, ohne die Privatisierung grundsätzlich in Frage zu stellen.
"Alles, was widersinnig ist an der
Bahnprivatisierung, erhält nicht plötzlich dadurch Sinn, dass die Bahn nur zum Teil statt
komplett verkauft wird", sagte Waßmuth.
Statt einer neuen Debatte über Privatisierungsvarianten brauche es eine vernünftige Basis für
eine Entscheidung dieser Tragweite. "Dazu gehört
ein echtes verkehrspolitisches Konzept, das den Herausforderungen des Klimawandels gerecht wird.
Dazu gehört eine umfassende Bilanz der Bahn auf
Börsenkurs der vergangenen 13 Jahre, die die Deutsche Bahn AG und Verkehrsministerium dem
Parlament bisher verweigert haben", sagte Waßmuth.
Quelle: Pressemitteilung "Bahn für alle"