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Scharfe Kritik von Union und SPD an Islam-Thesen der AfD

Archivmeldung vom 18.04.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.04.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Franz Josef Jung (2014)
Franz Josef Jung (2014)

Foto: Martin Rulsch
Lizenz: CC BY-SA 4.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Mit heftiger Kritik haben Union und SPD auf die Verschärfung des islamkritischen Kurses der AfD reagiert: "Die AfD radikalisiert sich immer mehr. Ihre Positionen zum Islam zeugen von extremistischem Denken, das mit dem Grundgesetz nicht vereinbar ist", sagte Franz Josef Jung, Beauftragter der CDU/CSU-Bundestagsfraktion für Kirchen und Religionsgemeinschaften, der "Welt".

Damit reagierte Jung darauf, dass die AfD-Bundesvize Beatrix von Storch am Wochenende den Islam als "mit dem Grundgesetz nicht vereinbar" bezeichnet und Alexander Gauland, der ebenfalls AfD-Parteivize ist, die Existenz eines reformbereiten "Euro-Islam" bestritten hatte. Damit, so der CDU-Politiker Jung, diffamiere die AfD "pauschal einen ganzen Glauben". Der AfD gehe es "nicht darum, die Gefahren des islamistischen Fundamentalismus zu bekämpfen". Vielmehr versuche sie, "den Glauben von Millionen Menschen in Misskredit zu bringen", sagte Jung.

Nach Ansicht der SPD-Beauftragten für Kirchen und Religionsgemeinschaften, Kerstin Griese, schürt die AfD "auf hochgefährliche Weise haltlose Vorurteile". "Selbstverständlich gibt es einen Islam, der sich ans Grundgesetz hält", so Griese. Praktiziert werde dieser von "weit mehr als 90 Prozent der hier lebenden Muslime". Man dürfe nicht aus der Existenz "von einigen extremistischen Gruppen auf eine ganze Religion schließen". Die von der AfD geforderten Einschränkungen muslimischer Religionspraxis hält Griese für verfassungswidrig: "Die Glaubensfreiheit ist Bestandteil des Grundgesetzes", sagte Griese.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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