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Nach Baugipfel: Handwerkspräsident drängt auf schnelle Umsetzung der Maßnahmen

Archivmeldung vom 30.09.2023

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.09.2023 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Plattenbau (Symbolbild)
Plattenbau (Symbolbild)

Bild: arkadius neumann / pixelio.de

Handwerkspräsident Jörg Dittrich drängt auf eine schnelle Umsetzung der beim Baugipfel beschlossenen Maßnahmen. "Die beim Baugipfel verabredeten Maßnahmen sind ein Hoffnungsschimmer. Aber wirken können sie nur, wenn sie wirklich so schnell wie möglich umgesetzt werden", sagte Dittrich der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ).

Es seien mehrere Einzelmaßnahmen, die dafür sorgen könnten, 2024 einen Kollaps zu vermeiden. "Aber um bereits im nächsten Jahr eine vollständige Trendumkehr zu erreichen, hätte die Bundesregierung entweder wesentlich früher handeln oder aber jetzt wesentlich mehr Geld in die Hand nehmen müssen", meinte Dittrich. Nur wenn die jetzt beschlossenen Maßnahmen konsequent umgesetzt würden, "können wir spätestens 2025 wieder an den Aufwärtstrend der vergangenen Jahre anknüpfen". "Dafür darf aber kein Tag mehr verloren gehen. Gefragt sind jetzt auch die Länder. Es geht nicht, dass der Bund versucht, die Bauwirtschaft anzukurbeln, und die Länder ihre Möglichkeiten etwa durch eine Senkung der Grunderwerbsteuer nicht ausschöpfen", sagte Dittrich der NOZ.

Dittrich sagte, dass die Kapazitäten und die Fachkräfte am Bau noch gebraucht würden: für die energetische Gebäudesanierung, für den Bau von Infrastruktur und Wohnungen. "Deshalb müssen wir dafür sorgen, dass die Betriebe diese Krise überstehen. Vorübergehend können sie in Kurzarbeit gehen. Aber das birgt trotzdem die Gefahr, dauerhaft Personal zu verlieren. Einen solchen Effekt haben wir in der Gastronomie in der Corona-Pandemie beobachtet. Dazu darf es im Baubereich nicht kommen. Daher ist es so wichtig, jetzt dafür zu sorgen, dass wieder Aufträge kommen", mahnte der Handwerkspräsident.

Alarmiert sei das Handwerk weniger wegen der zurückgehenden Baugenehmigungen, sondern wegen der "dramatisch abnehmenden Bewilligungen für Baufinanzierungen". "Das ist der wesentlich aussagekräftigere Indikator. Aus Krediten werden echte Bauvorhaben, aus Baugenehmigungen nicht unbedingt. Und die Zahl der bewilligten Kredite ist regelrecht eingebrochen, hat sich nach dem, was zu hören ist, wohl mehr als halbiert. Das ist ein echtes Alarmsignal", sagte Dittrich.

Beim Baugipfel im Kanzleramt waren unter anderem die Absenkung von Energiestandards und Steuererleichterungen in Aussicht gestellt worden.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)


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