STIKO-Entscheidung: Lauterbachs Kritik ist eine ungehörige Anmaßung
Archivmeldung vom 02.07.2021
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 02.07.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Sanjo BabićSeit Beginn der Woche hört man es in einer Vielzahl von Medien: Der sogenannte Gesundheitsexperte der SPD, Karl Lauterbach, kritisiert die Ständige Impfkommission (STIKO) und will diese drängen, die Entscheidung bezüglich der Empfehlung zur Kinderimpfung zu ändern. Dazu äußert sich der gesundheitspolitische Sprecher der AfD-Bundestagsfraktion, Detlev Spangenberg: „Diese Grenzüberschreitung durch Herrn Lauterbach und andere politische Funktionsträger ist nicht hinnehmbar."
Spangenberg weiter: "Die STIKO ist ein unabhängiges Gremium mit 12 bis 18 ehrenamtlichen Mitgliedern verschiedener wissenschaftlicher Fachbereiche, angesiedelt beim Robert-Koch-Institut (RKI). Zwar werden die Mitglieder der STIKO durch das Bundesgesundheitsministerium und die obersten Gesundheitsbehörden der Länder berufen, sind aber dennoch nur ihrem Gewissen und wissenschaftlich-medizinischen Kenntnissen verpflichtet und nicht an politische Weisungen gebunden.
Aber einen Herrn Lauterbach ficht das nicht an. Er will die STIKO drängen, die generelle Impf-Empfehlung für Jugendliche von 12 bis 17 Jahren auszusprechen. Die STIKO hat dies bisher wohlbegründet nicht getan und empfiehlt eine Impfung nur für bestimmte Jugendliche dieser Altersgruppe mit Vorerkrankungen.
Wie es sich in der Impfpraxis weltweit zeigt, sind gerade jüngere Erwachsene und Kinder besonders von schweren Impfnebenwirkungen oder Impfschäden betroffen, aber ihr Risiko, schwer an COVID-19 zu erkranken, ist gering. Viele junge Menschen, besonders Kinder, bemerken die Infektion nicht einmal, weil ihr Immunsystem diese erfolgreich bewältigt und sie nicht erkranken. Daher sieht die STIKO ein ungünstiges Risiko-Nutzen-Verhältnis bei der Kinderimpfung gegen SARS-CoV-2, auch in Anbetracht der Delta-Variante. Kinderärzte unterstützen die STIKO-Entscheidung mehrheitlich.
Karl Lauterbach ist nicht einmal ordentliches Mitglied im Gesundheitsausschuss des Bundestages, hat in der gesamten Legislaturperiode an keiner Sitzung des Gesundheitsausschusses teilgenommen oder dort mit dem Gesundheitsminister Jens Spahn beraten, aber die Medien hofieren ihn als den Gesundheitsguru der SPD. Anders die Gesundheitspolitiker der SPD: Diese sind erstaunlich still, wenn ihr ‚Experte‘ Lauterbach seine Thesen vertritt.
Nicht besser ist Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (ebenfalls SPD). Er fordert in einer ZDF-Sendung Gesundheitsminister Jens Spahn auf, er solle mit der STIKO über eine Impfempfehlung auch für Kinder sprechen. Man hat bei der SPD offenbar erhebliche Schwierigkeiten, die politische Unabhängigkeit eines Gremiums anzuerkennen oder zu verstehen, was das bedeutet.
Der Vorsitzende der STIKO, Thomas Mertens, sieht sich seit der Zulassung des BioNTech/Pfizer-Impfstoffes durch die EMA vor etwa einem Monat und den ersten Diskussionen darüber unter Druck gesetzt. Die AfD-Fraktion fordert deutlich, die STIKO vor politischer Einmischung zu schützen und die wissenschaftliche Unabhängigkeit zu wahren.“
Quelle: AfD Deutschland