Bundestagspräsidentin will mehr Sicherheit fürs Parlament
Archivmeldung vom 04.10.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićBundestagspräsidentin Bärbel Bas (SPD) will das Parlament besser vor Bedrohungen schützen. "Damit Extremisten, egal welcher Couleur, im Bundestag nicht ein- und ausgehen können, will ich die Zutrittsmöglichkeiten verschärfen", sagte die SPD-Politikerin dem "Focus".
Bei der Überprüfung der Mitarbeiter von Abgeordneten will sie einerseits
zusätzlich auf Erkenntnisse des Verfassungsschutzes zurückgreifen
können, andererseits will sie die Überprüfung auch auf Beschäftigte der
Parlamentarier in den Wahlkreisen ausweiten. Zudem will sie
Mitarbeitern, denen aus Gründen der Sicherheit der Zutritt zum Bundestag
verweigert wurde, auch den Zugang zu den IT-Systemen des Parlaments
kappen. "Ein von uns in Auftrag gegebenes Rechtsgutachten kommt zu dem
Ergebnis, dass das möglich ist. Dann sollten wir diese Möglichkeit jetzt
auch nutzen", erklärte Bas.
"Mir geht es darum, dieses Haus von
innen wie von außen besser zu schützen, damit die Abgeordneten und die
Beschäftigten sicher arbeiten können", führte die SPD-Politikerin aus.
Es habe in der Vergangenheit "ganz unterschiedliche sicherheitsrelevante
Vorgänge" gegeben. Als Beispiele nannte sie Störaktionen der Gruppe
Letzte Generation oder die sogenannte Erstürmung der Reichstagstreppe.
"Wir sehen gleichzeitig eine wachsende Gefahr der Einflussnahme von
außen, zum Beispiel durch Spionage und Cyberangriffe."
Die
Vorgänge bei der Konstituierung des Landtags in Thüringen hat Bas
eigenen Angaben zufolge aufmerksam verfolgt. Dort hatte der
AfD-Alterspräsident Abstimmungen zunächst nicht zulassen wollen. Das
Landesverfassungsgericht wurde eingeschaltet. "In Erfurt konnte jede und
jeder sehen, wie weit die AfD zu gehen bereit ist", sagte Bas. "Umso
wichtiger ist es, sich gegen solche Versuche rechtzeitig und bestmöglich
zu wappnen."
Im Deutschen Bundestag hätten die
Koalitionsfraktionen vor der Sommerpause den Entwurf für eine
grundlegend überarbeitete Geschäftsordnung eingebracht. "Ich gehe davon
aus, dass diese nun zügig beraten und mit hoffentlich möglichst breiter
Mehrheit verabschiedet wird", sagte Bas.
Quelle: dts Nachrichtenagentur