Ramelow will wissenschaftliche Aufarbeitung der Treuhand
Archivmeldung vom 27.08.2018
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Freigeschaltet durch André OttDer Ministerpräsident von Thüringen, Bodo Ramelow (Linke), hat sich für eine wissenschaftliche Aufarbeitung der Treuhand-Aktivitäten in den Neunzigerjahren ausgesprochen. Der "Welt am Sonntag" sagte Ramelow, man könne zwar nicht tausende Betriebsabwicklungen aufarbeiten, "aber wir sollten uns die Frage stellen: Wie ist damals mit den Menschen umgegangen worden?" Auch heute noch hätten "viele Ostdeutsche das Gefühl, sie würden wie Bürger zweiter Klasse behandelt.
Diese Emotionen stammen aus der Zeit, als die Treuhand das Zepter führte. Und an dieses Gefühl knüpft übrigens die AfD an." Ostdeutsche mit Investitionsbegehren seien damals schlechter behandelt worden als Westdeutsche. "Wenn ein Wessi eine Mark geboten hat, aber ansonsten dummes Zeug gut verpackt erzählte, mit dem entsprechenden Auto und Outfit kam und obendrein die Sprachcodes beherrschte - kein Problem. Da konnte der Ossi ein noch so gutes Konzept haben, er wurde benachteiligt", sagte Ramelow. Die deutsche Einheit sei von den Ostdeutschen erkämpft worden. "Doch dann haben sich viele fremd im eigenen Land gefühlt." Heute müsse man "den Stolz der Ostdeutschen stärken! Sie haben viel durchgemacht, aber auch viel erreicht", so Ramelow in der "Welt am Sonntag".
Quelle: dts Nachrichtenagentur