Linke fordert Bekenntnis zur Lohnfortzahlung im Krankheitsfall
In der Debatte über eine Streichung der Lohnfortzahlung bei Krankheitstagen ruft Linksparteichef Jan van Aken die Kanzlerkandidaten von SPD, Union und Grünen zu einem Bekenntnis zum Erhalt des Instruments auf.
Sie müssten "öffentlich und unmissverständlich klarstellen, dass Sie in
einer künftigen Bundesregierung dieser Forderung eine klare Absage
erteilen werden", heißt es in einem Schreiben van Akens an Olaf Scholz,
Friedrich Merz und Robert Habeck, über das die "Rheinische Post"
(Mittwochsausgabe) berichtet. Darin heißt es weiter, die von
Allianz-Chef Oliver Bäte erhobene Forderung schüre bereits jetzt
Verunsicherung unter den Beschäftigten "und sie ist eindeutig nicht
geeignet, am hohen Krankenstand etwas zum Besseren zu verändern".
Die
Lohnfortzahlung im Krankheitsfall sei ein wichtiger Bestandteil des
Arbeitnehmerschutzes. Eine Einschränkung dieses Rechts würde nicht nur
die finanzielle Sicherheit vieler Beschäftigter gefährden, sondern auch
dazu führen, dass noch mehr Kollegen "aus Angst vor Einkommensverlusten
krank zur Arbeit erscheinen", so van Aken. Das schade der Gesundheit
aller Beteiligten und langfristig auch der wirtschaftlichen
Produktivität.
Stattdessen könne der Krankenstand nachhaltig
gesenkt werden, etwa durch bessere Arbeitsbedingungen, eine bessere
Entlohnung sowie "eine Förderung der Vereinbarkeit von Beruf und
Familie". Parteiübergreifend sollten die demokratischen Parteien im
nächsten Bundestag daher ein bundesweites "Bündnis für Gute Arbeit" ins
Leben rufen, heißt es in dem Schreiben weiter. "Im Interesse der
Millionen von Beschäftigten hoffe ich in diesem Sinne, dass Sie sich
zeitnah und deutlich gegen jede Einschränkung der Lohnfortzahlung im
Krankheitsfall aussprechen", so van Aken.
Quelle: dts Nachrichtenagentur