SPD-Politiker empört über Clement-Rauswurf " Unfassbar und grotesk"
Archivmeldung vom 31.07.2008
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer wirtschaftspolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Rainer Wend, hat sich empört über den Rauswurf des früheren SPD-Vize Wolfgang Clement aus der Partei geäußert. "Das ist unfassbar und grotesk", sagte Wend der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Freitagausgabe).
Dass ein solch "verdienter Politiker" wegen kritischer Äußerungen aus der Partei ausgeschlossen werde, sei ein "verheerendes Signal", so Wend. Die NRW-Schiedskommission, die am späten Mittwochabend den Ausschluss des früheren NRW-Ministerpräsidenten und Bundeswirtschafts- und Arbeitsministers beschlossen hatte, griff Wend scharf an. "Eine völlig unfähige Entscheidung. So wenig Souveränität hätte ich der Kommission nicht zugetraut."
SPD-Vordenker Erhard Eppler begrüßt Parteiausschluss von Clement
Der SPD-Vordenker und frühere SPD-Entwicklungshilfeminister unter Bundeskanzler Willy Brandt, Erhard Eppler, begrüßt den Parteiaauschluss von Wolfgang Clement. "Bewusst parteischädigendes Verhalten ist in der Geschichte der SPD immer so gehandhabt worden", sagte Eppler der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Freitagausgabe). "Ich halte die Entscheidung für nachvollziehbar." Wolfgang Clement habe sich mit seinen parteikritischen Äußerungen im Vorfeld der hessischen Landtagswahl selbst ins Abseits gestellt. "Ein Mann, der in fast allen wichtigen Punkten anderer Meinung ist als seine Partei, braucht nicht mehr Parteimitglied zu sein."
Quelle: Rheinische Post