NRW-Kommunen verramschen ihre Wohnungen
Archivmeldung vom 25.11.2006
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 25.11.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Jens BrehlIn NRW verkaufen die Kommunen deutlich mehr Wohnungen an private Investoren als in anderen Bundesländern. Das berichtet die Rheinische Post (Samstagsausgabe) unter Berufung auf die Regionalergebnisse einer Studie, in der die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PwC das Verkaufsverhalten von bundesweit 204 Wohnungen untersucht.
Auch die Interessen der Mieter
werden dabei weniger als anderswo gewahrt. So wird in NRW
beispielsweise wesentlich häufiger an den Meistbietenden verkauft,
während etwa in Bayern und Baden-Württemberg eine starke Tendenz
besteht, den Verkauf an vertragliche Auflagen zum Schutz der Mieter
zu binden. Außerdem verhandeln die südlichen Länder in der Regel nur
mit ausgewählten Gruppen über die Wohnungen, während in NRW
potenziell auch internationale Hedgefonds zum Zuge kommen. Motiv für
das vergleichsweise wahllose Verkaufsverhalten der NRW-Kommunen ist
die nackte Finanznot. Während bayerische und baden-württembergische
Kommunen ihre Wohnungen vor allem verkaufen, um mit dem Geld
Infrastrukturmaßnahmen etwa im Bildungsbereich zu finanzieren, ist
das wichtigste Motiv in NRW der Schuldenabbau.
Quelle: Pressemitteilung Rheinische Post