Kühnert fordert Lehre aus Corona-Krise - "Krankenhäuser künftig nicht mehr wie Autohäuser behandeln"
Archivmeldung vom 08.04.2020
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Freigeschaltet durch André OttDer Bundesvorsitzende der Jusos, Kevin Kühnert, fordert nach der Corona-Krise eine grundlegende Änderung im deutschen Gesundheitssystem. Da sei zu viel gespart worden in den vergangenen Jahren, sagte Kühnert im Gespräch mit rbb 88.8.
"Krankenhäuser werden letztlich wie Autohäuser betrieben." Aber unsere Gesundheit sei eben nicht wie ein Auto zu betrachten. Ein Auto könne man stehen lassen, die Gesundheit nicht, so der Bundesvorsitzende der SPD-Jugendorganisation weiter.
Darüberhinaus sagte Kühnert gegenüber rbb 88.8: "Daher brauchen wir eine andere Finanzierung im Gesundheitswesen, die dafür sorgt, dass die Pflegekräfte nicht mehr unter der Last der Arbeit zusammenbrechen und nach wenigen Jahren fluchtartig ihren Job verlassen."
Insgesamt sei das Krisenmanagement der Bundesregierung solide und gut. Insbesondere lobte er die schnelle Auszahlung von Soforthilfen an tausende Soloselbständige und Kleinstunternehmer in Berlin. Das sei ein Beweis dafür, dass die Berliner Verwaltung eben doch besser sei als ihr Ruf, so Kühnert weiter. Der Juso-Chef wörtlich: "Ich habe Artikel bis in die New York Times gelesen, die sich darüber beeindruckt gezeigt haben, wie schnell und unbürokratisch es in Berlin geht. Vielleicht können wir da auch mal ein paar Minuten ein bisschen stolz auf uns und unsere Stadt sein."
Quelle: Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) (ots)