Lindner warnt vor neuer Schuldenkrise in Europa
Archivmeldung vom 10.08.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićBundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) warnt vor einer neuen Schuldenkrise in Europa, sollte Deutschland deutlich mehr Kredite aufnehmen. "Selbst wenn man eine Zweidrittelmehrheit im Bundestag für eine Lockerung der Schuldenbremse hätte und der lästige Christian Lindner weg wäre, gibt es noch europäisches Recht", sagte der FDP-Chef den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.
"Der Stabilitätspakt lässt schlicht nicht die Milliardenschulden zu, von
denen manche Links der Mitte und in der CDU träumen. Deutschland müsste
vorsätzlich die EU-Regeln brechen. Das hätte verheerende Auswirkungen
auf die Stabilität der Währungsunion, weil eine linke Regierung in
Frankreich dann erst recht jede Disziplin verlieren könnte." Lindner
mahnte: "Eine neue Schuldenkrise muss verhindert werden. Deutschland hat
eine Vorbildfunktion."
Der FDP-Chef sprach sich zugleich dafür
aus, Subventionen für Erneuerbare Energien schneller als vereinbart zu
beenden. "Was die Solarförderung betrifft, besteht ein dringender
Handlungsbedarf. Die Subventionen sind massiv gestiegen", sagte er.
"Dabei ist eine Förderung gar nicht mehr in der Breite nötig, weil es
sich rechnet. Das muss schnellstmöglich beendet werden."
Lindner
verwies auf den Koalitionsbeschluss, die Subventionen für Erneuerbare
Energien spätestens mit dem Kohleausstieg zu stoppen. "Aus meiner
persönlichen Sicht könnten wir deutlich schneller sein", sagte er. "Die
neue Kleinanlage auf dem Hausdach habe ich von der Mehrwertsteuer
befreit, das ist bereits Förderung genug." Die Ampel hatte sich darauf
verständigt, den Kohleausstieg möglichst bis 2030 zu schaffen.
Nach
der nächsten Bundestagswahl müsse zudem der Sozialstaat treffsicherer
werden, forderte Lindner. "Wir brauchen mehr Empathie für wirklich
sozial Schwache und Bedürftige - aber auf der anderen Seite mehr
Konsequenz bei Trittbrettfahrern, die Geld von diesem Staat wollen,
obwohl sie arbeiten könnten, oder die sie sich illegal in unserem Land
aufhalten."
Lindner nannte die geplante Bürgergeld-Reform der
Ampel einen großen Schritt. "Die Entscheidungen zu Sanktionen,
Meldepflichten, Zumutbarkeit und Schonvermögen, mit denen wir den
fordernden Charakter des Bürgergeldes stärken wollen, sind richtig",
sagte er." Weitere Schritte werden folgen müssen. Es gibt zwar eine
Nullrunde beim Bürgergeld 2025. Gegenwärtig ist der Lohnabstand aber
immer noch zu gering."
Quelle: dts Nachrichtenagentur