Brinkhaus zu #AKKgate: Zu Karneval nicht alles auf die Goldwaage legen
Archivmeldung vom 04.03.2019
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.03.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch André OttUnionsfraktionschef Ralph Brinkhaus will die Äußerungen der CDU-Vorsitzenden Annegret Kramp-Karrenbauer zur Intersexualität nicht zu hoch bewerten.
"Es ist Karneval", sagte der Gütersloher im Gespräch mit der Neuen Westfälischen. "Da muss man nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen." Kramp-Karrenbauer hatte bei einem Fastnachtsauftritt am Donnerstag im baden-württembergischen Stockach am Bodensee gesagt: "Wer war denn von Euch vor kurzem mal in Berlin? Da seht ihr doch die Latte-Macchiato-Fraktion, die die Toiletten für das dritte Geschlecht einführen." Sie fügte hinzu: "Das ist für die Männer, die noch nicht wissen, ob sie noch stehen dürfen beim Pinkeln oder schon sitzen müssen. Dafür, dazwischen, ist diese Toilette." Die Äußerungen sorgten am Montag weiter für Kritik. Der Bundesverband der Lesben und Schwulen in der Union fordert von der CDU-Chefin eine Entschuldigung.
Dem SWR sagte der Vorsitzende Alexander Vogt: "Natürlich ist eine Entschuldigung fällig. Das erwarten wir." Auch im Karneval gebe es Grenzen. Auch, wenn der Witz von Kramp-Karrenbauer keine böse Absicht gewesen sei, mache das die Sache nicht besser. Weiter sagte Vogt: "Wenn das unüberlegt passiert, ist es ja auch ein Zeichen dafür, wie es landläufig verbreitet ist, dieses Denken." Er erwarte ein klärendes Gespräch mit Kramp-Karrenbauer. Der CDU-Bundestagsabgeordnete Johannes Steiniger nahm die Parteichefin hingegen in einem Tweet in Schutz: "Ey Leute, das ist ne Fasnachts-Nummer. Mir geht diese Empörungskultur so was auf den Keks. Es nervt!", schrieb er.
Quelle: Neue Westfälische (Bielefeld) (ots)