DGB fordert Wohnraumoffensive
Archivmeldung vom 01.06.2021
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDer Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) fordert eine Wohnbauoffensive für die Zeit nach der Wahl. "Die nächste Bundesregierung muss schnell handeln. Sie darf das Thema Wohnungsbau nicht aus den Augen verlieren", heißt es in einem 6-Punkte-Papier des DGB, über das die Zeitungen des "Redaktionsnetzwerks Deutschland" in ihren Dienstagausgaben berichten.
Es sei "besorgniserregend" dass in den letzten Jahren dreimal so viele Sozialwohnungen aus der Preisbindung gefallen seien wie neu gebaut wurden. "Jeden Tag verlieren wir mehr als 100 Sozialwohnungen", beklagt der DGB.
Er listet sechs Handlungsfelder auf, in denen die nächste Bundesregierung aktiv werden müsse. So fordern die Gewerkschafter einen Bundesbeteiligungsfonds für kommunale Wohnungsunternehmen. "Wir fordern den Bund auf, einen Fonds aufzulegen, der Kommunen dabei unterstützt, eigene Wohnungsbaugesellschaften zu gründen, bzw. sich an bestehenden kommunalen Wohnungsunternehmen zu beteiligen und so deren Eigenkapitalbasis zu stärken", heißt es. Außerdem verlangt der DGB eine steuerliche Förderung für Wohnungsunternehmen, die sich verpflichten, ihre Wohnungen preisgedeckelt anzubieten und nur eine geringe Eigenkapitalrendite ausschütten. Die Förderung des sozialen Wohnungsbaus müsse dringen ausgebaut werden, so der DGB weiter. Um das weitere Abschmelzen des Sozialwohnungsbestan ds zu verhindern, müssten Bund und Länder zusammen mindestens 7 Milliarden Euro pro Jahr investieren.
Außerdem verlangt der DGB eine Anhebung der Abschreibungssätze im Mietwohnungsbau von zwei auf drei Prozent, den Aufbau kommunaler Bodenfonds zur Ertüchtigung der Kommunen für den Baulanderwerb sowie die weitgehende Abschöpfung von Bodenwertsteigerungen bei der Umwandlung von Ackerland in Bauland. "Bezahlbare Mieten bleiben auf der politischen Agenda. Auch wenn Bundesbauminister Horst Seehofer die Wohnungspolitik als wichtigste soziale Frage erkannt hat - geliefert hat die Union nicht", sagte DGB-Vorstandsmitglied Stefan Körzell. "Die nächste Bundesregierung muss endlich ran an das Thema und wirksame Leitplanken gegen zu hohe Mieten einziehen. Bauen, bauen, bauen alleine reicht nicht", so Körzell weiter. "Wichtig ist, das für den tatsächlichen Bedarf und somit in bezahlbaren Wohnraum investiert wird. Dafür liegen unsere Vorschläge auf dem Tisch."
Quelle: dts Nachrichtenagentur