Schwesig lehnt Unions-Lesart bei Zurückweisungen an der Grenze ab
Die Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern, Manuela Schwesig (SPD), will im Streit um Zurückweisungen an der Grenze nicht auf die Unions-Lesart einschwenken. Für sie sei klar, dass es Zurückweisungen nur mit Einverständnis der Nachbarstaaten geben könne. Und das sei in der Praxis, etwa mit Polen, auch durchaus machbar, sagte sie dem Nachrichtensender "Welt".
"Ich spreche mich schon länger für Grenzkontrollen und Zurückweisungen
an der Grenze aus. Das findet auch vor Ort statt. Wichtig ist aber, dass
wir das auch besprechen. Zum Beispiel bei uns in Mecklenburg-Vorpommern
mit den polnischen Nachbarn. Wir werden als Deutschland nichts gegen
Polen machen können. Wir müssen das miteinander machen, und das ist,
glaube ich, sehr wichtig, auch im gemeinsamen europäischen Umgang."
Aus
Schwesigs Sicht habe es mit der Union bereits in den Sondierungen eine
Einigung auf diese Lesart gegeben. "Diese Diskussion haben wir ja
geführt und uns schon in den Sondierungen geeinigt, dass es
Zurückweisungen an den Grenzen geben soll. Aber dass das eben mit den
Nachbarn, mit dem polnischen Nachbarn in unserem Fall, besprochen werden
muss. Und ich bin da auch sehr zuversichtlich, dass das gelingen kann."
Insgesamt
betonte Schwesig aber ihre Bereitschaft zu einer weiter verschärften
Migrationspolitik: "Ich selber als Ministerpräsidentin fordere schon
lange, dass wir beim Thema Migration viel strenger werden beim Thema
Straftäter. Die Bürgerinnen und Bürger haben keine Akzeptanz dafür, dass
Menschen zu uns kommen, hier Schutz suchen, aber wir müssen uns dann
selber vor diesen Leuten schützen. Es sind wenige, aber die vergiften
die Stimmung in der Bevölkerung. Und deshalb haben wir ja auch schon in
den Sondierungen - auch die SPD - ganz klar Ja gesagt zu einer härteren
Gangart, bei Straftätern. Die müssen abgeschoben werden und dafür muss
es auch einen Abschiebearrest geben."
Quelle: dts Nachrichtenagentur