Direkt zum Inhalt Direkt zur Navigation
Sie sind hier: Startseite Nachrichten Politik Klimaökonom Edenhofer: Debatte über Kohleausstieg überflüssig

Klimaökonom Edenhofer: Debatte über Kohleausstieg überflüssig

Archivmeldung vom 01.11.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 01.11.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Kohle
Kohle

Foto: Decumanus
Lizenz: GFDL
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Klima-Ökonom Ottmar Edenhofer hält die Debatte über einen Kohleausstieg für überflüssig. Wenn es einen Mindestpreis für CO2 gäbe, bräuchten sich Grüne, Union und FDP "nicht mehr über einen Kohleausstieg zu streiten, der Markt würde die Aufgabe kosteneffizient erledigen", sagte der Chefökonomen des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) dem "Handelsblatt".

Auf die Frage, ob man sich nicht auf ein bestimmtes Datum für den Kohleausstieg verständigen und wie von den Grünen gefordert besondere klimaschädliche Kohlekraftwerke sofort stilllegen müsse, sagte Edenhofer: "Nein. Der Ausstieg kommt ganz von allein, wenn andere Technologien im Vergleich zur Kohle preiswerter werden. Es muss allerdings auch bei den Jamaika-Verhandlungen klar sein, dass es ohne einen Kohleausstieg nicht geht – ob nun mit oder ohne festes Datum", sagte Edenhofer. Dieser zählt zu den prominentesten Verfechtern eines Mindestpreises für CO2. "Ich finde es bemerkenswert, dass 101 Staaten weltweit so etwas wie eine CO2-Bepreisung in ihre freiwilligen Selbstverpflichtungen einspeisen wollen. Daraus ließe sich etwas machen", sagte Edenhofer mit Blick auf die am Montag beginnende Weltklimakonferenz in Bonn.

Nach Überzeugung des Ökonomen bietet der Handel mit CO2-Zertifikaten eine gute Basis: "Für mich wäre ein ambitionierter Mindestpreis im europäischen Emissionshandel der beste Weg. Wenn der sich nicht umsetzen lässt, dann werden ordnungsrechtliche Schritte unvermeidbar, weil Deutschland seine Klimaziele sonst nicht erreichen kann", sage er. "Ohne einen CO2-Preis lassen sich die Klimaziele nicht umsetzen", so Edenhofer. Deutschland könne in dieser Frage voran gehen, empfahl er: "Wir brauchen da nicht immer auf ganz Europa zu warten. Es würde in einem ersten Schritt ausreichen, gemeinsam mit einigen Ländern – etwa mit Frankreich, Schweden und den Niederlanden – einen Mindestpreis zu vereinbaren. Wenn ausreichend viele Länder mitmachen, würden andere mitziehen, da bin ich mir sicher."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

Videos
Daniel Mantey Bild: Hertwelle432
"MANTEY halb 8" deckt auf - Wer steuert den öffentlich-rechtlichen Rundfunk?
Mantey halb 8 - Logo des Sendeformates
"MANTEY halb 8": Enthüllungen zu Medienverantwortung und Turcks Überraschungen bei und Energiewende-Renditen!
Termine
Newsletter
Wollen Sie unsere Nachrichten täglich kompakt und kostenlos per Mail? Dann tragen Sie sich hier ein:
Schreiben Sie bitte benennt in folgendes Feld um den Spam-Filter zu umgehen

Anzeige