Niedersachsens Ministerpräsident übt scharfe Kritik an der Deutschen Bahn
Archivmeldung vom 27.10.2021
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićNiedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil hat mit Blick auf die aktuelle Debatte über den Umweltschutz scharfe Kritik an der Deutschen Bahn (DB) geübt. "Die Unzuverlässigkeit der Bahn ist inzwischen beunruhigend, auch und gerade aus Klimaschutzgesichtspunkten", sagte der SPD-Politiker im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ).
Die "Unregelmäßigkeiten im Bahnverkehr" nervten viele Kunden, wodurch die Attraktivität dieses "ansonsten tollen Verkehrsmittels" massiv leide, erklärte der Regierungschef gegenüber der "NOZ" und beklagte, dass über viele Jahre hinweg zu wenig in den Netzausbau und ins Material investiert worden sei. "Das rächt sich jetzt und kann so nicht bleiben. All die Versäumnisse lassen sich nicht von heute auf morgen beheben, aber der Verbesserungsprozess muss schleunigst angestoßen und langfristig durchgehalten werden", forderte Weil, der nach eigenen Worten zu den Menschen gehört, "die weit überdurchschnittlich viel mit der Bahn fahren - wenn die Bahn mich lässt".
Der Ministerpräsident, der in Berlin an den Koalitionsverhandlungen beteiligt ist und der Arbeitsgruppe "Klima, Energie und Transformation" angehört, fügte angesichts der zuletzt stark angestiegenen Kraftstoffpreise hinzu, dass es für Städter durchaus attraktive und kostengünstige Alternativen zum Auto gebe. "Auf dem Land sind aber viele Menschen schlichtweg auf ihr Auto angewiesen." Hier komme es auf eine "zielgenaue Unterstützung" an. Auch darüber werde aktuell in Berlin verhandelt, sagte Weil, der privat noch einen VW Golf fährt, "aber wohl nicht mehr so ganz lange". Sein nächster Wagen werde vermutlich ein Elektrofahrzeug sein. "Allerdings habe ich momentan so viel zu tun, dass ich noch nicht dazu gekommen bin, mir über so etwas Schönes wie die Bestellung meines nächsten Autos Gedanken zu machen", sagte der 62-Jährige im "NOZ"-Interview.
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)