MdB Ulla Lötzer und Luc Jochimsen: Keine italienischen Verhältnisse in Deutschland!
Archivmeldung vom 24.01.2006
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Freigeschaltet durch Jens BrehlZur Untersagung der Übernahme der ProSiebenSat.1 Media AG durch die Axel Springer AG durch das Bundeskartellamt erklären die Obfrau im Ausschuss für Wirtschaft und Technologie, Ulla Lötzer und die Sprecherin für Kulturpolitik, Luc Jochimsen:
Wir begrüßen das klare Votum des Bundeskartellamtes gegen eine
Übernahme von
Pro Sieben und Sat1 durch die Axel Springer AG außerordentlich.
Gemeinsam mit der Entscheidung der KEK (Kommission zur Ermittlung der
Konzentration im Medienbereich) liegen damit zwei klare und
unabhängige Stellungnahmen gegen eine solche Fusion vor. Sie hätte zu
einer unverantwortlichen Ausweitung der Medienmacht des
Springer-Konzerns geführt.
Marktmacht im Medienbereich heißt immer auch Meinungsmacht! Die
aktuelle Debatte nun durch eine Ministererlaubnis die Entscheidung
des Bundeskartellamtes und durch die Konferenz der Direktoren der
Landesmedienanstalten den Beschluss der KEK zu kippen, machen
überdeutlich, wie notwendig eine übergreifende Regulierung zur
Eindämmung von Medienkonzentration in der Bundesrepublik ist. Eine
wirksame Fusionskontrolle ist unter den jetzigen rechtlichen
Rahmenbedingungen nicht möglich.
Der Zusammenschluss würde dazu führen, dass die Bertelsmann AG und
die Springer AG weitgehend den privaten Medienmarkt in der
Bundesrepublik kontrollieren. Das Buschtrommeln von Stoiber, Koch und
Huber für einen "integrierten bundesdeutschen Medienkonzern" unter
der Führung von Springer macht klar wohin die Reise gehen soll:
Direkt in italienische Verhältnisse. BILD- Zeitung , BILD-TV wären
die Folge. Jetzt wird der Teufel eines ausländischen Investors an die
Wand gemalt, um ihn mit dem Beelzebub des Springer-Konzerns
auszutreiben.
Mit ihrem Antrag auf Abschaffung der Ministererlaubnis hat die
Fraktion DIE LINKE. einen ersten Schritt unternommen, private Medien
unter demokratische Kontrolle zu bringen, Fusionen wirksam zu
kontrollieren, den öffentlich-rechtlichen Rundfunk zu stärken.
Denn Marktmacht heißt in diesem Fall Meinungsmacht!
Quelle: Pressemitteilung DIE LINKE.