Grüne verlangen "mehr Demut" von Union
Grünen-Fraktionschefin Britta Haßelmann wirft CDU und CSU vor, mit der Finazneinigung mit den Sozialdemokraten ein zentrales Wahlversprechen "von heute auf morgen" gebrochen zu haben.
Die Union habe den Bürgern im Land versprochen, und darauf baue ihr
Wahlsieg, dass es keine neuen Schulden gebe, sagte Haßelmann den Sendern
RTL und ntv. Man habe immer behauptet Deutschland habe kein
Einnahmeproblem, Deutschland habe ein Ausgabeproblem. Die Grünen hätten
dagegen sehr deutlich gemacht, dass das Land Investitionen in
Klimaschutz, wirtschaftliche Entwicklung, Infrastruktur aber auch in die
Verteidigung benötige. Markus Söder und Friedrich Merz hätten das stets
verneint. Stattdessen habe man nach der Wahl Wahlversprechen rasant und
schamlos gebrochen.
Mit Blick auf die ersten
Sondierungsergebnisse von Dienstag sagte Haßelmann: "Ich hätte gestern
Abend von Herrn Söder und Herrn Merz ein bisschen mehr Demut erwartet
angesichts der Notwendigkeiten und der Wirklichkeit, der sie sich jetzt
stellen müssten." Da der "alte" Deutsche Bundestag zur Verabschiedung
der Pläne von CDU/CSU und SPD zusammenkommen muss, fordert Haßelmann von
den beiden Unionsspitzen eine solche Geste der Demut: "Ich finde, ein
Signal an die vielen Abgeordneten, die vielleicht aufgrund des Wahlsiegs
der CDU CSU nicht mehr im Deutschen Bundestag vertreten sind, von denen
man aber erwartet, dass sie im Sinne der Vernunft Entscheidungen
treffen, wäre angebracht."
Quelle: dts Nachrichtenagentur