Grünen-Chefin Baerbock ruft bei Flüchtlingen Erstaunen hervor
Archivmeldung vom 07.03.2018
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Freigeschaltet durch André OttGrünen-Chefin Annalena Baerbock schlägt bei ihren Gesprächen mit Flüchtlingen anfangs oft eine Mischung aus Skepsis und Überraschung entgegen. "Wenn ich in Brandenburg bei Flüchtlingsinitiativen unterwegs bin, sind die Geflüchteten erst mal überrascht: Wie, Sie sind Abgeordnete? Als Frau? In dem Alter?", sagte Baerbock dem "Zeitmagazin".
Baerbock hatte 2016 die Patenschaft für eine Familie aus Aleppo übernommen. "Wir mussten zig Anrufe machen, um überhaupt Besichtigungstermine zu bekommen". Und weiter: "Schon allein wenn ich gesagt habe, die Wohnung ist für eine Familie aus Syrien, hieß es öfter mal: `Wenn sie kein Deutsch sprechen, können sie hier nicht einziehen.`" Die 37-jährige Politikerin setzt sich für einen großzügigeren Familiennachzug ein und ist selbst Mutter von zwei Töchtern im Alter von zwei und sechs Jahren. Ende Januar wurde sie neben Robert Habeck an die Spitze der Grünen gewählt. Ihre Kinder hätten sie als erstes gefragt, ob sie nun öfter weg sei, sagte die Grünen-Politikerin. "Wenn ich sage, dass ich nochmal arbeiten muss, kommt dann gern von der Kleinen: `Mama nicht Arbeit!`", so Baerbock. "Aber wenn ich sage, ich muss nochmal los zum Fernsehen, ist es einfacher. Das hat wohl einen besseren Klang als Arbeit."
Quelle: dts Nachrichtenagentur