Verkehrsminister lässt Millionenüberschuss von Mautfirma ungenutzt
Archivmeldung vom 19.07.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDie bundeseigene Lkw-Mautbetreiberfirma Toll Collect hat in den vergangenen Jahren Liquiditätsreserven in dreistelliger Millionenhöhe angehäuft anstatt sie an den Bund auszuschütten. Das geht aus einem bislang unveröffentlichten Bericht des Bundesrechnungshofes (BRH) hervor, über den der "Spiegel" berichtet.
Demnach erwartet Toll Collect 2023 einen "Liquiditätsbestand" von 109
Millionen Euro und in diesem Jahr von 148 Millionen Euro. Einer der
Gründe ist die Art der Vergütung der Staatsfirma. Die Rechnungsprüfer
bezweifeln, dass diese "(noch) angemessen" sei. 2021 betrug die
Vergütung 355 Millionen Euro, ein Jahr später fast 423 Millionen. Das
Vergütungsmodell sollte überprüft werden, fordert der BRH.
Die
Firma Toll Collect hat dem Prüfbericht zufolge beabsichtigt, ihre
Überschüsse in Bundesanleihen zu investieren und damit Zinsen zu
erhalten. Die Rechnungsprüfer halten diese Idee für "bedenklich, wenn
gleichzeitig die Verschuldung des Bundeshaushaltes steigt und der Bund
mit Kreditzinsen belastet wird". Das Verkehrsministerium hat den Prüfern
erwidert, Toll Collect lege nur "in Tages- und Festgelder" an, nicht in
Bundesanleihen. Außerdem erwäge es derzeit "die Möglichkeiten, die
überschüssige Liquidität kurz- und mittelfristig" abzubauen.
Auf
Anfrage des "Spiegels" erklärte das Verkehrsministerium, es prüfe "eine
Gewinnausschüttung an den Gesellschafter Bund in Höhe von 75 Millionen
Euro im Jahr 2025". Den Prüfern gegenüber versicherte das Ministerium,
derzeit auch das Vergütungsmodell für Toll Collect zu überprüfen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur