Norbert Lammert: "Mit Gelassenheit und einem freundlichen Wort wächst die Akzeptanz für Entscheidungen"
Archivmeldung vom 12.08.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo Babić"Dass man nach dem Ausscheiden aus besonders auffälligen Ämtern nicht mehr unter öffentlicher Dauerbeobachtung steht, empfinde ich als sehr angenehm": Nach 37 Jahren im Bundestag, davon zwölf als Bundestagspräsident, hat Norbert Lammert 2017 sein Mandat niedergelegt - Entzugserscheinungen hat er keine, sagt der 75-Jährige im Interview mit dem Apothekenmagazin "Senioren Ratgeber".
"Ich hatte lange genug Zeit, mich mit der Frage zu beschäftigen, ob und wann ich dieser langen Mandatszeit selbst ein Ende setzen wollte. Auch die neue Zusammensetzung des Bundestags nach meinem Ausscheiden ist kein Grund zur Trauer, nicht mehr dazuzugehören."
Für den ironischen Ton und Humor ist Lammert bekannt - und sagt heute: "Kein Anliegen wird dadurch befördert, dass man es verbissen vorträgt. Mit Gelassenheit und einem freundlichen Wort wächst sowohl die Sympathie für ein Anliegen als auch die Akzeptanz für Entscheidungen."
Ein Leben in der Politik - würde er das noch einmal machen, wäre er heute jung? "Auf Händen getragen wurden Politikerinnen und Politiker auch vor 50 Jahren nicht. Aber manches hat sich zweifellos gründlich verändert. Es gab keine Handys, die immer kurztaktigeren, immer mehr vereinfachten Botschaften so wie heute waren nicht verfügbar. Insofern bin ich nicht unglücklich, unter den damaligen Bedingungen begonnen zu haben."
Quelle: Wort & Bild Verlagsgruppe - Gesundheitsmeldungen (ots)