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Schäuble: Vorzugsbehandlung für Geimpfte birgt Gefahr der Spaltung der Gesellschaft

Archivmeldung vom 31.12.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 31.12.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Symbolbild
Symbolbild

Bild: Bernd Kasper / pixelio.de

Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble hat sich klar gegen Lockerungen der Corona-Auflagen für Geimpfte ausgesprochen. "Eine Vorzugsbehandlung für Geimpfte birgt die Gefahr der Spaltung der Gesellschaft. Zwischen bereits Geimpfte und Nicht-Geimpfte dürfen wir keinen Keil treiben", mahnte Schäuble im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ).

Das Tempo bei der Impfstoffentwicklung sei "absolut beeindruckend", "daher können wir auch hoffen, dass es bei der Produktion noch schneller gehen wird", sagte der CDU-Politiker. "Jetzt ist jedenfalls nicht der richtige Zeitpunkt, um über Privilegien für die ersten Geimpften zu streiten, dazu wissen wir noch zu wenig über Dauer und Umfang der Impfwirkung."

Dass absehbar noch zu wenig Impfstoff für alle da sei, "wird natürlich eine große Geduldsprobe, gerade für jene, die das Virus persönlich fürchten", räumte der Parlamentspräsident ein. Aber es sei "zum Besten aller, wenn wir nicht nur uns selbst sehen", appellierte er.

Mit Blick auf jüngste Umfragen zur gestiegenen Impfbereitschaft ergänzte Schäuble, es sei "eine frohe Botschaft, dass sich die große Mehrheit der Bevölkerung impfen lassen will". Er habe Respekt vor denjenigen, die dem Impfstoff mit Skepsis begegneten. "Gleichwohl sollten auch sie akzeptieren, dass es nicht nur auf das eigene Empfinden, sondern auf den Gemeinsinn ankommt, wenn wir die Pandemie überwinden wollen, und das Impfen ist dafür notwendig. Natürlich werde auch ich mich impfen lassen, sobald ich an der Reihe bin!"

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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