Thüringens Ministerpräsident hält Ost-West-Debatte um Bundeskabinett für kontraproduktiv
Archivmeldung vom 09.03.2018
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Freigeschaltet durch André OttThüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) hält die Kritik an dem geringen Anteil von Ostdeutschen im Bundeskabinett für abwegig. "Inzwischen mischen sich die Biografien, da wäre eine erneute formelle Trennung in Ost und West eher kontraproduktiv", sagte Ramelow der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post".
Er plädiere lieber für eine Kultur der Wertschätzung gegenüber den Lebenserfahrungen und auch -leistungen der Ostdeutschen. Es gebe immer noch Ungerechtigkeiten gegenüber ehemaligen DDR-Bürgern. "Die Bundesregierung wäre gut beraten, eine Person ins Kanzleramt zu berufen, die ausgestattet mit Kompetenz und Autorität dieses Wissen am Kabinettstisch in den politischen Diskurs einbringt und umgekehrt die Probleme benennt, die mit dem Transformationsprozess auch heute noch verbunden sind." Ost und West könnten voneinander lernen und so Herausforderungen gemeinsam bewältigen.
Quelle: Rheinische Post (ots)