Transport des Niebel-Teppichs war BND-Idee
Archivmeldung vom 15.06.2012
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittIn der so genannten "Teppich-Affäre" gerät nach Bundesentwicklungsminister Dirk Niebel zunehmend auch der Präsident des Bundesnachrichtendienstes (BND), Gerhard Schindler, ins Blickfeld. In seiner 16 Punkte umfassenden dienstlichen Erklärung zur Transportgeschichte eines in Kabul von Niebel erworbenen Teppichs im Wert von 1400 Dollar räumt Schindler, nach einem Bericht der "Leipziger Volkszeitung" (Sonnabend-Ausgabe), ein, am 17. Mai auch einen eigenen Teppich an Bord des BND-eigenen Jets transportiert zu haben.
Nach der Feststellung, dass er, Schindler, angenommen habe, es handele sich bei Niebels Webware um ein Gastgeschenk, schreibt Schindler: "So habe ich ebenfalls einen Teppich als Geschenk erhalten, den ich nicht behalten habe, sondern im BND abgegeben habe." Allerdings, so betont Schindler nun, gehe er nach Tagen der Recherche mittlerweile "jetzt davon aus, dass die Mitarbeiter der Residentur in Kabul wussten, dass der Teppich privat gekauft wurde (lebensnah)". Die Transportangelegenheit von Niebels Teppich sei im übrigen eine BND-Idee gewesen. Bei Schindlers Afghanistan-Reise habe ein Delegationsmitglied der BND-Gruppe mit einer BND-Mitarbeiterin an der Kabuler Botschaft gesprochen. "Im Verlauf dieses Gesprächs hat diese Angehörige meiner Delegation die Idee entwickelt, den Teppich in die Dienstmaschine mit nach Deutschland zu nehmen." Dass diese Idee von BND-Seite entwickelt worden sei lasse sich, so der BND-Präsident "nur dadurch erklären, dass diese Mitarbeiterin ein persönliches Kennverhältnis zu einem Referenten des BMZ hat, dass ich nicht beurteilen kann (Helfersyndrom)".
Quelle: Leipziger Volkszeitung (ots)