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Özdemir: Plastikpartikel in menschlichen Stuhlproben ein Warnsignal

Archivmeldung vom 24.10.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 24.10.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Cem Özdemir Bild: Heinrich-Böll-Stiftung, on Flickr CC BY-SA 2.0
Cem Özdemir Bild: Heinrich-Böll-Stiftung, on Flickr CC BY-SA 2.0

Ex-Grünen-Chef Cem Özdemir hat den Nachweis von Plastikpartikeln auch im menschlichen Stuhl als "Warnsignal" bezeichnet. "Es wird höchste Zeit, dass dieses lang verschleppte Thema Mikroplastik und die Plastikflut insgesamt endlich angepackt wird", sagte Özdemir der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Er betonte: "Wir sind die Vandalen der Neuzeit. Das muss sich ändern." Er plädierte für ein sofortiges Verbot von Mikroplastik in Kosmetika und für strenge Grenzwerte bei Plastikpartikel im Kompost.

Zuvor war bekannt geworden, dass österreichische Forscher winzige Plastikpartikel nun auch in menschlichen Stuhlproben gefunden haben - und zwar bei Probanden weltweit.  "Das Seepferdchen, das ein Plastikstäbchen umklammert, ist ein Horrorbild. Daran dürfen wir uns nicht gewöhnen", mahnte der Grünen-Politiker. Es sei ein "unerträglicher Gedanke", dass die gegenwärtige Generation eine Müllflut hinterlasse. Deutschland müsse eine Vorreiterrolle übernehmen und sich für eine internationale Plastikkonvention einsetzen. Der Plastikeintrag in die Meere sollte schnellstmöglich gestoppt werden, spätestens aber bis 2030, sagte Özdemir. "Plastik-Strohhalme zu ersetzen, ist doch nun wirklich kein Verlust an Lebensqualität", betonte er.

"Kunststoffpreise müssen die ökologische Wahrheit erzählen", erklärt Özdemir. Er forderte ferner "klare Ziele" für die Vermeidung von Verpackungsmüll in Deutschland. Das Pfandsystem müsse beispielsweise auf PET-Einwegflaschen ausgeweitet werden. "Derzeit herrscht Chaos", kritisierte Özdemir die "fragwürdigen und nicht nachvollziehbaren Regeln" beim Einweg-Pfand. "Die fatale Folge ist: Der Mehrweganteil liegt derzeit bei nur 43 Prozent statt bei 70 Prozent, wie es Verpackungsgesetzes vorsieht", erklärte der Grünen-Politiker.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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