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Freiwillige: Bundeswehr droht ein Fiasko

Archivmeldung vom 18.06.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.06.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Gemen64 / pixelio.de
Bild: Gemen64 / pixelio.de

In zwei Wochen tritt das Gesetz für eine Freiwilligen-Armee in Deutschland in Kraft. Im Norden gleicht die Resonanz bei den von der Bundeswehr Umworbenen nach Recherchen der "Lübecker Nachrichten" (Sonntagausgabe) allerdings einem Fiasko.

Und: Kaum eine Frau will zum Bund. Wie die LN berichten, entsenden die Kreiswehrersatzämter in Kiel und Schwerin (zusammen sind sie fast für ganz Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern zustandig) zum 1. Juli gerade einmal 139 neue Rekruten in die Ausbildungseinheiten. Darunter sind nur 4 Frauen - eine aus der Schweriner, drei aus der Kieler Dienststelle. Dabei locken die Streitkräfte mit Sonderkonditionen wie kurzfristiger Kündigung aus dem Freiwilligendienst.

Ex-Bundesverteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) war in seinen Planungen zunächst von jährlich 15000 freiwilligen Soldaten ausgegangen. Sein Nachfolger Thomas de Maizière korrigierte die Zahl inzwischen notgedrungen auf "5000+x" herunter. Doch selbst diese neue Prognose scheint offenbar zu optimistisch. "Die Werbeaktionen der Bundeswehr haben bei uns zu rund 300 Beratungsgesprächen geführt", bilanziert der Kieler Kreiswehrersatzamtsleiter Andreas Möller. Darunter seien 30 weibliche Interessentinnen gewesen.

Die Freiwilligen werden bei der Truppe vor allem benötigt, um personelle Lücken in den Mannschaftsdienstgraden zu füllen. In Führungskreisen der Bundeswehr ist bereits von "verheerenden Personalproblemen" die Rede.

Quelle: Lübecker Nachrichten (ots)

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