Grünen-Chefin Peter hält grüne Bundespräsidentin für denkbar - Gespräche mit allen Parteien im Herbst
Archivmeldung vom 08.08.2016
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Freigeschaltet durch André OttGrünen-Chefin Simone Peter will mit allen anderen Parteien über die Gauck-Nachfolge im Amt des Bundespräsidenten reden.
"Wir werben bei allen demokratischen Parteien für einen Bundespräsidenten, besser eine Bundespräsidentin, die eine vielfältige, offene Gesellschaft repräsentiert, den Zusammenhalt stärkt und sich für ein starkes Europa einsetzt", sagte Peter der "Saarbrücker Zeitung".
Glaubwürdigkeit und Integrität der Person seien das Wichtigste. Gut 35 Jahre nach der Parteigründung sei auch eine grüne Bundespräsidentin denkbar. Ihre Partei sei in der Position, im ersten und zweiten Wahlgang einen Kandidaten mit der CDU durchsetzen zu können und im dritten Wahlgang einen mit SPD und Linkspartei. Man werde im Herbst "sicher" über konkrete Namen sprechen, sagte Peter.
Die Grünen dächten dabei über Personen "dies- und jenseits" der eigenen Partei nach. "Aber Machttaktik sollte für alle hinter der Person zurückstehen. Alles andere würde nur den Politikverdruss verstärken."
Hendricks rechnet mit drittem Wahlgang bei Präsidentenwahl
Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) rechnet damit, dass bei der Bundespräsidentenwahl im Februar 2017 ein dritter Wahlgang benötigt wird.
"Stand heute kann man noch nicht sagen, inwieweit eine Vorabstimmung zustande kommen wird", sagte Hendricks der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post".
"Im Vordergrund steht doch, dass wir uns zwischen den Parteien auf eine angesehene, überzeugende Persönlichkeit einigen", sagte Hendricks. "Mit welchen Mehrheitsverhältnissen, das weiß man spätestens nach dem dritten Wahlgang", so die Ministerin.
"Ein Signal für diese oder jene Koalition wird es aber nicht geben", sagte die SPD-Politikerin: "Ich halte nichts davon, in der Wahl des Bundespräsidenten ein Signal für die Bildung einer Koalition auf Bundesebene zu sehen."
Quelle: Saarbrücker Zeitung - Rheinische Post (ots)