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Steueranreiz für Aktienkauf: SPD kritisiert Vorstoß von Merz

Archivmeldung vom 03.12.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 03.12.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: birgitH / pixelio.de
Bild: birgitH / pixelio.de

Mit seiner Forderung, den Kauf von Aktien durch Arbeitnehmer steuerlich stärker zu fördern, stößt der Kandidat für den CDU-Vorsitz, Friedrich Merz, bei der SPD auf heftige Kritik. "Statt Steuersubventionen für Aktiendeals von wenigen müssen wir die gesetzliche Rente stärken", sagte Fraktionsgeschäftsführer Carsten Schneider dem Berliner "Tagesspiegel". Generell sei die Entwicklung in der Union bedenklich: "Soli abschaffen, und mehr Geld für Verteidigung, jetzt auch noch Steuerfreiheit für Aktiendeals." Mit der Abgabe des Finanzministeriums habe die CDU "offenbar die Grundrechenarten verlernt".

Differenzierter äußerte sich der Finanzexperte der Grünen-Fraktion, Gerhard Schick. Die Altersvorsorge sollte tatsächlich stärker über produktives Kapital erfolgen, sagte der Abgeordnete dem "Tagesspiegel". Allerdings fehle es nicht an steuerlicher Förderung, sondern an einem guten und einfachen Angebot, bei dem nicht Banken und Versicherungen die Hand aufhielten. "Wenn Merz weniger die Interessen von Finanzmarktakteuren im Blick hätte, würde er unseren Vorschlag für ein einfaches Non-Profit-Produkt zur Altersvorsorge aufgreifen."

Vorsichtige Zustimmung zu dem Merz-Vorstoß kam vom Rentenexperten der Unionsfraktion, Peter Weiß (CDU). Er halte zwar nichts davon, die Altersvorsorge noch um eine weitere aktienbasierte Säule zu ergänzen, sagte er dem "Tagesspiegel". Für die kapitalgedeckten Zusatzsysteme - also Betriebsrente und geförderte Privatvorsorge wie Riesterrente - könne mehr Investition in Aktien aber Sinn machen. "Diese Systeme sollten stärker in deutsche Unternehmen anlegen dürfen, damit deren wirtschaftlicher Erfolg auch in die Altersvorsorge ihrer Beschäftigten fließt", sagte Weiß.

Quelle: Der Tagesspiegel (ots)

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