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Studie: Besuche für Pflegeheime wieder zulassen

Archivmeldung vom 30.04.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.04.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Jung und Alt (Symbolbild)
Jung und Alt (Symbolbild)

Bild: pixelio.de, Angelina S.

Eine von NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) in Auftrag gegebene Studie hat die Wiederaufnahme von Besuchen für Senioren und Menschen mit Behinderungen in Pflegeheimen inmitten der Corona-Krise verlangt.

In dem Papier, das der Düsseldorfer "Rheinischen Post" vorliegt, warnt das Expertenteam um den Bochumer Pflegeprofessor Markus Zimmermann davor, diese Gruppe auch nach einem Ende der Kontaktsperre weiter zu isolieren. Das könne zu "einem größeren Schaden führen, als es das Risiko einer Infektion mit sich bringt". Das Ausbleiben von Besuchen könne zu "Apathie, Depressionen und Suizidgedanken" führen, heißt es.

Mit der notwendigen Hygiene und geeigneten Schutzvorkehrungen müssten soziale Kontakte von außen und auch nach außen ermöglicht werden, fordert das Expertenteam. Hierzu seien die rechtlichen Grundlagen anzupassen. Die Kontakte müssten geplant und gesteuert erfolgen und an die jeweilige Situation vor Ort angepasst sein.

"Besuche von außerhalb können in den Außenanlagen der Einrichtungen oder speziellen Besuchsräumen mit geringerem Risiko organisiert werden", heißt es. Vorstellbar seien abtrennbare Areale oder abgegrenzte Einheiten wie Lauben oder ähnliches. "Temporäre Besuchshäuser oder -container werden inzwischen in den Niederlanden und der Schweiz angrenzend an Wohn- und Pflegeheimen aufgestellt. An anderen Orten wird auf eigens errichtete Zelte zurückgegriffen."

Bei Besuchen im Innenbereich eines Hauses oder Wohnbereichs müssten die Angehörigen Schutzkleidung anlegen. Diese Besuche sollen die Ausnahme sein und insbesondere für Bewohner ermöglicht werden, die etwa bettlägerig sind. Grundsätzlich raten die Experten zu einem wöchentlichen Besuchsturnus: "Von mindestens wöchentlichen Besuchsmöglichkeiten sollte nur begründet abgewichen werden können."

Quelle: Rheinische Post (ots)


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