CDU-Bundestagsabgeordnete plädieren für Erhalt von Flughafen Berlin-Tegel
Archivmeldung vom 04.09.2012
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittMehrere Berliner CDU-Bundestagsabgeordnete haben davor gewarnt, mit der Eröffnung des neuen Hauptstadtflughafens (BER) den Betrieb am Airport in Tegel einzustellen. "Über die Schließung von Tegel darf erst wieder nachgedacht werden, wenn BER auch wirklich eröffnet ist", sagte der CDU-Politiker Karl-Georg Wellmann "Handelsblatt-Online". Die endgültige Schließung aller innerstädtischer Airports bezeichnete Wellmann überdies als Fehler. "Wir brauchen einen Flughafen in der Stadt für Geschäftsflieger und Staatsbesucher."
Wellmanns Parteifreund Frank Steffel riet dazu, die kommenden Monate zu nutzen, um die Kapazitätsfrage noch einmal im Detail zu klären. "Viele Fachleute und so auch ich sind nicht davon überzeugt, dass der Single-Airport in der jetzigen Planung den Flugverkehr in der Region bis zum Jahre 2030 bewältigen kann", sagte der Bundestagsabgeordnete. Hier müsse eine "schonungslose, ehrliche Analyse" auf den Tisch. "Denn wenn Alt-Schönefeld und Tegel erst einmal zu sind, benötigt eine zusätzliche neue Startbahn mindestens 20 Jahre", warnte Steffel. "Im Zweifelsfall plädiere ich dafür, den Umzug nicht an einem Tag durchzuführen, sondern die Übergangsfristen zu nutzen." Es dürfe auf das Bau- und Planungschaos kein Betriebschaos folgen.
Mit Blick auf die nochmalige Verschiebung der Inbetriebnahme des neuen Hauptstadtflughafens verlangte Steffel, dass der neue Eröffnungstermin "zwingend" eingehalten werden müsse. Alles andere sei für die Fluggesellschaften und die betreffenden Unternehmen unzumutbar. "Wenn der neue Termin jetzt auch wieder nicht steht, dann werden Geschäftsführer und Aufsichtsrat um Konsequenzen nicht herum kommen", sagte der CDU-Politiker.
Wellmann zeigte sich seinerseits "sehr skeptisch", dass schon wieder ein neuer Eröffnungstermin genannt werde. "Das wäre die vierte Verschiebung, und es wird vermutlich nicht die letzte sein", sagte er. Zuviel hänge davon ab: Die Fluggesellschaften stellten sich auf den neuen Termin ein und auch die vielen Gewerbetreibenden u nd die Reisenden. "Wenn es wieder nicht klappt, ist der Schaden riesengroß", warnte der CDU-Politiker.
Ramsauer spricht sich für Zeitpolster aus
Im Streit um den Eröffnungstermin des neuen Hauptstadtflughafens BER spricht sich Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) für einen durchdachten Zeitplan aus. "So viel prinzipiell: Lieber ein Zeitpolster mehr als eines zu wenig", sagte Ramsauer der "Bild-Zeitung". Der Minister betonte, er könne dem Aufsichtsrat nicht vorgreifen und deshalb keinen konkreten Eröffnungstermin für den BER nennen. "Ich werde diesen Flughafen definitiv noch als Bundesverkehrsminister eröffnen", stellte Ramsauer gegenüber der Zeitung klar. Zuvor war bekannt geworden, dass die Eröffnung des Hauptstadtflughafens erneut verschoben wird: Nach Informationen des RBB soll die Eröffnung nun im Oktober 2013 und nicht wie zuletzt geplant im März stattfinden.
Quelle: dts Nachrichtenagentur