Berliner-Ensemble-Intendant fordert: Öffnungsszenarien für Kulturveranstaltungen vom Inzidenzwert lösen
Archivmeldung vom 25.03.2021
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDer Intendant des Berliner Ensembles, Oliver Reese, fordert, die Öffnung von Kulturveranstaltungen von festen Inzidenzwerten zu lösen. "Inzidenzwerte sind nicht planbar, und sie werden politisch verschoben. 50 ist das alte 100, 35 das neue 50, wird dann wieder zu 100, und wenn man 30 Kilometer weiter fährt, vielleicht zu 200", sagte Reese der Tageszeitung "nd.DerTag".
Stattdessen, so Reese, sollten Öffnungen für Publikum auf den einzelnen Veranstaltungsort zugeschnitten sein. "Die Bedingungen in einem Theater sind ganz anders als in einem Restaurant. Ich will nun wirklich nichts gegen die gebeutelten Restaurants sagen. Aber da sitzt man sich ein, zwei Stunden ohne Maske gegenüber. Das ist mit der Situation in einem Theater nicht zu vergleichen, dennoch werden wir bei Öffnungsszenarien gleich behandelt", so Reese weiter.
Bereits im September und Oktober des vergangenen Jahres hätten Theater bewiesen, dass sie mit strengen Hygienekonzepten und Luftfilteranlagen unter Pandemiebedingungen spielen können. Nun käme die Möglichkeit hinzu, sich vor Vorstellungsbeginn auf Corona testen zu lassen. "Wir machen ja gerade nichts Fahrlässiges, sondern agieren mit allen Sicherheitsvorkehrungen, um für die Kultur zu kämpfen."
Das Berliner Ensemble beteiligt sich mit anderen Kultureinrichtungen an dem Berliner "Pilotprojekt Testing", das der Kultursenat initiiert hat. Bei insgesamt neun Veranstaltungen soll die Öffnung für vorher getestetes Publikum geprobt werden. Das BE machte mit zwei Vorstellungen des Stücks "Panikherz" am 19. und 20. März den Auftakt. Die Testreihe läuft noch bis zum 4. April.
Quelle: nd.DerTag / nd.DieWoche (ots)