Ehemann von Sawsan Chebli wegen dubiosen Geschäften im Medizinbereich verdächtigt
Archivmeldung vom 29.03.2021
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Freigeschaltet durch Anja SchmittDer Ehemann der Berliner Staatssekretärin Sawsan Chebli, der langjährige Klinikmanager Nizar Maarouf, soll laut „Welt“-Quellen in dubiose Deals mit Gesundheitstouristen reicher Golfstaaten verwickelt sein. Auch die unter Verdacht der Korruption stehenden CDU-Männer Nikolas Löbel und Mark Hauptmann sollen demnach von Maarouf vermittelt worden sein.
Weiter ist auf der deutschen Webseite des russischen online Magazins "SNA News " zu lesen: "So soll Maarouf der „Welt“ zufolge als externer Dienstleister für die Vermittlung von Patienten für den kommunalen Berliner Krankenhauskonzern Vivantes im Jahr 2008 Provisionen verdient haben, solche Vermittlungsgebühren gelten laut einem Gerichtsurteil aus dem Jahre 2011 und Gutachten als „sittenwidrig“. Nur in einem Fall soll er Dokumenten zufolge rund 27.000 Euro von Vivantes erhalten haben. Anschließend wurde er noch Vizedirektor der entsprechenden Tochterfirma „Vivantes International“, wo er sich für Berlins landeseigene Vivantes-Kliniken um Selbstzahler aus dem Ausland kümmerte. Häufig ging es dabei um Gesundheitstouristen aus arabischen Monarchien. Zwischen 2010 und 2013 war er sogar Geschäftsführer.
Zur Maaroufs Zeit bei „Vivantes International“ wurden bei der Firma den Recherchen zufolge noch zwei Nichten seiner Ehefrau Sawsan Chebli, derzeit Staatssekretärin für „Bürgerschaftliches Engagement und Internationales“ von der SPD, eingestellt. Die beiden Frauen und eine weitere Mitarbeiterin gerieten aber im Sommer 2017 in den Focus der internen Revision, die offenbar ergaben, dass sie über einen längeren Zeitraum Geldbeträge in Höhe von insgesamt mehr als 100.000 Euro von Patientenkonten an sich selbst ausgezahlt hätten. Das Arbeitsverhältnis der Frauen wurde daraufhin laut Vivantes beendet.
Auch soll Maarouf schon im Frühjahr 2020 die beiden wegen Maskenaffären berüchtigten CDU-Abgeordneten Nikolas Löbel und Mark Hauptmann an die Geschäftsführung seines damaligen Arbeitgebers Sana vermittelt haben. Die dem Krankenhauskonzern von den Abgeordneten angebotenen Geschäfte, im Falle Löbels eine Schutzmaskenbeschaffung gegen Provision, kamen den Angaben zufolge aber nicht zustande. Inzwischen sind Löbel und Hauptmann aus dem Bundestag zurückgetreten.
Maarouf und Chebli haben sich bisher nicht zu den Vorwürfen geäußert. Da sie seit über 16 Jahren verheiratet sind, mag Chebli von den Geschäften ihres Ehemannes gewusst haben. Die Beamtin selbst fiel 2018 wegen einer Rolex-Uhr auf. Es wurde heiß diskutiert, ob das für eine Sozialdemokratin angemessen sei. Chebli verteidigte sich vehement auf Twitter mit Verweis auf ihren Migrationshintergund:
„Wer von Euch Hatern hat mit 12 Geschwistern in 2 Zimmern gewohnt, auf dem Boden geschlafen und gegessen, am Wochenende Holz gehackt, weil Kohle zu teuer war? Wer musste Monate für Holzbuntstifte warten? Mir sagt keiner, was Armut ist.“
Ihr Mann wurde den „Welt“-Angaben in der katarischen Hauptstadt Doha geboren."
Quelle: SNA News (Deutschland)