Kommunalverbände fordern mehr Barrieren in Innenstädten
Archivmeldung vom 02.12.2020
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Freigeschaltet durch André OttAls Konsequenz aus der Amokfahrt von Trier haben sich die Kommunalverbände für mehr Barrieren in den Städten ausgesprochen. "Wir brauchen zertifizierte Barrieren nach bundesweit einheitlichen, aktuellen technischen Sicherheitsstandards", sagte der Hauptgeschäftsführer des Städte- und Gemeindebundes, Gerd Landsberg, dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland".
Neben mobilen Pollern könnten auch städtebaulich verankerte Barrieren eine sinnvolle Option zum Schutz der Plätze sein, etwa versenkbare Sperren oder auch Bänke, die als Schutzvorrichtungen dienten. "Diese haben den Vorteil, dass sie in das Stadtbild integriert werden können", so Landsberg. Eine komplette Sperrung von Innenstädten, Fußgängerzonen und Plätzen sei aber nicht möglich und könne auch nicht im Interesse unserer offenen Gesellschaft sein.
Der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetages, Helmut Dedy, sagte unterdessen dem RND, er habe Zweifel, dass man sich gegen Taten wie in Trier schützen könne.
"Amokfahrten wie in Trier oder wie vor zwei Jahren in Münster sind fast nie vorhersehbar. Das macht sie so gefährlich." Dedy verwies darauf, dass Städte und Sicherheitsbehörden vor Ort eng zusammenarbeiteten und dann entschieden, wo Poller und Absperrungen sinnvoll sein könnten für einen besseren Schutz. "Bei allen Anstrengungen gilt aber leider auch: Eine hundertprozentige Sicherheit lässt sich nicht erreichen."
Auch Landsberg sagte, dass die Sicherheit der Bürger für die Kommunen oberste Priorität habe.
"Dennoch sind erschütternde Ereignisse wie das gestrige in Trier leider nicht mit absoluter Sicherheit zu verhindern." Am Dienstag war ein 51-Jähriger im Zick-Zack mit einem SUV durch die Fußgängerzone in Trier gerast und hatte dabei fünf Menschen getötet, mehrere wurden verletzt, einige von ihnen lebensgefährlich. Unter den Toten sind ein neuneinhalb Wochen altes Mädchen und ihr Vater. Die Polizei nahm den Fahrer wenige Minuten nach der Tat fest, der betrunken gewesen sein soll. Ein Motiv des Täters ist bisher nicht bekannt. Eine psychische Erkrankung wird nicht ausgeschlossen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur